Ministerin zieht LGBTIQ-feindlichen Vergleich vor Pride in Buenos Aires
Die mögliche künftige Aussenministerin vergleicht Homosexualität mit dem Befall durch Läuse
Am Samstag nahmen zahlreiche Menschen an der jährlichen Pride Parade in der Haupstadt Buenos Aires teil.
Argentinien ist ein Vorreiter in Lateinamerika, wenn es um LGBTIQ-Rechte geht, und hat 2010 ein historisches Gesetz verabschiedet, das gleichgeschlechtliche Ehen anerkennt. In der dortigen Fussball-Topliga spielt auch seit ein paar Jahren die erste trans Frau (MANNSCHAFT berichtete).
Die Präsidentenwahl in dem Land wird am 19. November in einer Stichwahl zwischen dem amtierenden Wirtschaftsminister Sergio Massa und dem populistischen Ökonom Javier Milei entschieden. Eigentlich galt Milei als Favorit vor der Abstimmung – am Ende gewann überraschend Wirtschaftsminister Massa die erste Runde.
Kürzlich nun löste Wirtschaftswissenschaftlerin Diana Mondino, die im Fall von Mileis Wahlsieg als mögliche Aussenministerin im Gespräch ist, in einem TV-Interview mit dem Sender LN+ Kontroversen aus, als sie nach der Ehe für alle gefragt wurde.
Auf die Frage, ob sie diese befürworte, antwortete sie laut dem Sender BNN: «Philosophisch gesehen bin ich als Liberale mit dem Lebensprojekt jedes Einzelnen einverstanden. Es ist viel weiter gefasst als die gleichberechtigte Ehe. Lassen Sie es mich überspitzt formulieren: Wenn Sie es vorziehen, nicht zu duschen und voller Läuse zu sein – und das ist Ihre Entscheidung – dann ist das in Ordnung. Dann beschweren Sie sich nicht wenn es jemanden gibt, dem es nicht gefällt, dass Sie Läuse haben… Aber wenn etwas einen Menschen glücklicher macht und andere nicht beeinträchtigt, warum nicht?», so Mondino.
Am Samstag nun fand die Pride-Parade in Buenos Aires statt. Der Vergleich der Ministerin wurde im Vorfeld des Marsches von regierungsnahen Beamt*innen und Aktivist*innen heftig kritisiert.
Der Marsch traditionell findet im November zum Gedenken an die Gründung von «Nuestro Mundo» statt, der ersten homosexuellen politischen Organisation in Lateinamerika, die im Jahr 1967 gegründet wurde. Sie entwickelte sich später zur «Frente de Liberación Homosexual» – die Homosexuelle Befreiungsfront.
Seit 1992 feiern die Menschen in Buenos Aires die Pride und marschieren am ersten Samstag im November, um ihre Rechte geltend zu machen und ihre Freiheit in Bezug auf sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität zum Ausdruck zu bringen.
Die LGBTIQ-freundliche Moschee in Berlin bleibt zu. Grund sind mögliche Anschlagsrisiken im Zusammenhang mit IS-Terroristen aus Tadschikistan. Diese Terroristen seien zwar inzwischen in Haft. Dennoch könne die Moscheegemeinde nicht weitermachen, als sei nichts passiert, erklärte Gründerin Seyran Ateş (MANNSCHAFT berichtete).
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