Mehr Menschen als erwartet beim Kieler CSD – «Queere Erfolge feiern»

Auch Schleswig-Holsteins Gleichstellungsministerin Aminata Touré feierte mit

Teilnehmende des CSD 2022 in Kiel (Foto: Markus Scholz/dpa)
Teilnehmende des CSD 2022 in Kiel (Foto: Markus Scholz/dpa)

Um eine queere, starke Gesellschaft zu fordern und zu feiern, sind in Kiel viele Menschen gemeinsam durch die Stadt gezogen – deutlich mehr als erwartet. Auch eine Landesministerin war dabei.

Um sich für eine vielfältige Gesellschaft stark zu machen, sind am Samstag mehrere tausend Menschen in Kiel gemeinsam zum CDS auf die Strasse gegangen. Etwa 4500 liefen am Mittag vom Rathausplatz zum Bootshafen, wie ein Polizeisprecher am Samstag in Kiel sagte.

Damit kamen deutlich mehr Teilnehmer*innen als erwartet – Veranstalter*innen und Polizei waren von zunächst von 1500 ausgegangen.

Noah auf dem CSD in Kiel (Foto: Markus Scholz/dpa)
Noah auf dem CSD in Kiel (Foto: Markus Scholz/dpa)

Um ein weiteres Zeichen zu setzen, waren die meist bunt und auffällig gekleideten Demonstrant*innen zudem nur zu Fuss und mit Fahrrädern unterwegs und hatten auf Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren verzichtet.

Schleswig-Holsteins Gleichstellungsministerin Aminata Touré (Grüne) freute sich darüber, dass jedes Jahr mehr Menschen am CSD teilnehmen. Es zeige, dass die Menschen des Landes gemeinsam dafür einstünden, «dass queere Menschen die Rechte und Anerkennung bekommen, die ihnen zustehen», sagte Touré am Samstag zur CSD-Eröffnung laut Mitteilung.

«Heute feiern wir queere Erfolge. Wir feiern queere Identitäten. Wir stellen queerpolitische Forderungen. Das, was hier und heute passiert, sollte eigentlich jeden Tag passieren», so Touré. (MANNSCHAFT berichtete über einen Referenten der Kieler Staatskanzlei, der mit einem sexistischen und homofeindlichen Kommentar für Wirbel sorgte und von Ministerpräsident Daniel Günther freigestellt wurde.)

Schleswig-Holsteins Sozialministerin Aminata Touré (Foto: Markus Scholz/dpa)
Schleswig-Holsteins Sozialministerin Aminata Touré (Foto: Markus Scholz/dpa)

Zugleich warnte die Ministerin davor, im Bemühen um die Stärkung der Rechte queerer Menschen nachzulassen: «Wir werden weiterhin daran arbeiten, dass immer mehr Menschen sagen können: Ich fühle mich hier in Schleswig-Holstein wohl. Denn hier kann ich sein, wer ich bin. Und hier kann ich lieben, wen ich lieben möchte.»

Das passe auch zum Motto des diesjährigen CSD in Kiel. Das lautet «Nur gemeinsam weiter – We’re all in this together.» Die Polizei fuhr beim CSD in Kiel mit einem Regenbogen-Streifenwagen mit. Zudem wehten an einigen Fahnenmasten der Stadt in Kiel Regenbogen-Flaggen.

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