LGBTIQ «massiv abgewertet»: Kritik an AfD-Antrag zu Sexualerziehung

Der CDU-Kultusminister schimpft: «Dummes Zeug»!

Zum Berliner CSD 2018 startete der LSVD ein AfD-Aussteiger-Programm mit diesem Motiv (Foto: LSVD)
Zum Berliner CSD 2018 startete der LSVD ein AfD-Aussteiger-Programm mit diesem Motiv (Foto: LSVD)

Mit einem Antrag zum Thema Sexualerziehung ist die AfD-Fraktion im hessischen Landtag auf den versammelten Widerstand des restlichen Parlaments gestossen.

Dem Beitrag liege «eine massive Abwertung von Menschen zugrunde, die in ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität vom ausschliesslich heterosexuellen Leitbild der AfD abweichen», sagte der Grünen-Abgeordnete Frank Diefenbach am Donnerstag in Wiesbaden. Die SPD-Vertreterin Nina Heidt-Sommer erklärte, die AfD wolle «die pädagogische und gesellschaftliche Rückkehr in finstere Vorzeiten».

Die AfD-Fraktion hatte eine Rückkehr zu einer früheren Fassung des Sexualerziehungslehrplans an den Schulen gefordert. Der bildungspolitische Sprecher Heiko Scholz kritisierte unter anderem, dass der aktuelle Lehrplan nicht mehr wie in der Version bis 2016 zur «Toleranz» von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans und inter Menschen erziehen soll, sondern zur «Akzeptanz». «Die als Bildungs- und Erziehungsziel ausgewiesene Akzeptanz im Sinne von Gutheissen geht sowohl über Respekt als auch Toleranz weit hinaus», erklärte er.

Das Problem ist ein Klima der Angst, das durch die AfD geschürt wird.

Die FDP-Abgeordnete Wiebke Knell sagte, die AfD stelle die Grundsätze eines respektvollen Miteinanders infrage. «Das Problem der Kinder ist nicht die Vielfalt von sexuellen Identitäten in unserer Gesellschaft. Das Problem ist ein Klima der Angst, das durch die AfD geschürt wird.» Kultusminister Alexander Lorz (CDU) betonte, es gebe keine Beschwerden über den Lehrplan. Die Behauptungen der AfD, es würden bestimmte Praktiken oder gar operative Eingriffe propagiert, seien «dummes Zeug».

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