«Mary Poppins» – The Broadway Musical Hit!
Mary Poppins ist nicht nur das beliebteste, sondern auch noch das bekannteste Kindermädchen dieser Welt: Die Figur wurde 1934 von der Autorin P.L. Travers erschaffen und verzaubert seither Alt und Jung mit ihrer magischen Art.
Der Film zum Roman kam 1964 in die Kinos. Er wurde im folgenden Jahr gleich mit fünf Oscars ausgezeichnet und mit sehr guter Kritik geehrt.
Nach zähen Verhandlungen mit der Autorin wurden dem britischen Theater- und Musicalproduzenten Cameron Mackintosh 1993 die Rechte für eine Bühnenversion des beliebten Stückes anvertraut. Seine Uraufführung feierte das Musical «Mary Poppins» im Dezember 2004, seine Broadway Premiere in New York nur zwei Jahre später im Oktober 2006.
Das Musical hat bisher über 30 international wichtige Auszeichnungen erhalten, tourte durch Australien, Neuseeland und die USA und wurde von mehr als 12 Millionen Menschen gesehen.
Nun ist die Originalversion erstmals auch in der Schweiz zu sehen: Während sieben Wochen (bis zum 19. März) wird das Musical in der Halle 11 in Zürich aufgeführt. An der gestrigen Vorstellung durfte auch ich teilhaben und mir eine Meinung über das hochgelobte Stück bilden.
Laut, wild und bunt
Das Musical dauerte inklusive einer kurzen Pause fast drei Stunden und war gefüllt mit Liedern, Tänzen und schnell wechselnden Bühnenbildern. Am Ende des bunten Abends gab es für die kunstvolle Darbietung Standing Ovations und einen lauten Publikumsbeifall. – Auch ich stand nach der Vorstellung in der Halle und klatschte fröhlich, und ich stellte mir trotzdem die Frage, ob das Musical auch wirklich so gut war, wie es denn alle sagten…
Schon als ich die ausschliesslich guten Kritiken über das Musical las, wurde ich ein wenig misstrauisch: konnte eine Vorstellung wirklich so makellos sein, dass sie nur gelobt wurde? Zugegeben, es ist ein magisches Musical mit vielen tollen Einlagen, ambitionierten und talentierten Schauspielern, doch die Lehre, die uns P.L. Travers mit ihren Figuren eigentlich vermitteln wollte, ging im ganzen Tohuwabohu der Special-Effects etwas verloren: Das neue Gedankengut, welches das Kindermädchen eigentlich ins Haus der Banks bringen sollte, lässt sich im Musical nur schwer erahnen und auch die Tatsache, dass es sich bei «Mary Poppins» nicht ausschliesslich um ein komödiantisches Werk handelt, wurde bei Mackintosh‘ Interpretation fast vollständig ausser Acht gelassen. Travers‘ Geschichte wurde sozusagen auf jene Punkte reduziert, die vergleichsweise zu den anderen Konflikten des Buchs einfach und locker darzustellen waren. So wird den Zuschauern während der Vorführung beispielsweise viel zu wenig bewusst gemacht, in was für einer schwierigen Zeit sich die Familie Banks eigentlich befand und mit welchen Problemen die obere Mittelschicht Englands nach dem Ersten Weltkrieg so hart zu kämpfen hatte.
«Mary Poppins» ist eine wunderbare Erfahrung für die ganze Familie, und es ist sehr wahrscheinlich, dass die jüngeren Zuschauer nicht ganz verstehen werden, worum es bei diesem englischsprachigen Stück wirklich geht. Wer das Musical besucht, darf sich auf amüsante Lieder freuen und kann sich sicher sein, dass die drei Stunden dank eines unglaublichen Bühnenbildes wie im Fluge vergehen werden!
Weitere Informationen zum Musical findest du HIER.
Das könnte dich auch interessieren
Community
Dogan Can M.: «Ein Angriff auf eine*n von uns ist ein Angriff auf uns alle»
Queere Geschichte ist nicht nur eine Erzählung von Leid und Unterdrückung, sondern auch von Liebe und Widerstand. Der 28-jährige Can und der 62-jährige Andreas blicken aus zwei Perspektiven auf eine Geschichte, die noch lange nicht auserzählt ist.
Von Denise Liebchen
LGBTIQ-Organisationen
Geschichte
Jugend
Gesellschaft
Österreich
Buch
Neuer Roman um schwulen Schriftsteller Somerset Maugham
Tan Twan Eng lässt den berühmten Schriftsteller selbst zur Romanfigur werden – in einer fein komponierten, atmosphärisch dichten Geschichte voller unterdrückter Gefühle und gesellschaftlicher Zwänge.
Von Newsdesk/©DPA
Kultur
Kultur
Bach gegen Ausgrenzung: Queere «Johannespassion» in Leipzig
Von den Wiener Festwochen am 7. Juni geht die QueerPassion «Seht jene Menschen» am 22. August 2025 zum Antwerp Queer Arts Festival in die Oper Antwerpen.
Von Newsdesk Staff
Musik
Musik
Neues Album von Patrick Wolf: Ode an den flüchtigen Moment
Nach mehr als zehn Jahren ist Patrick Wolf mit einem neuen Album zurück. Er singt von harten Zeiten, die hinter ihm liegen. Gleichzeitig feiert der queere Brite das Leben.
Von Michael Freckmann
Kultur