Mann verletzt bei Versuch, homofeindliche Attacke zu verhindern
Ein schwules Paar war zuvor als «Schwuchteln» und als «unnatürlich» beschimpft worden
Lee Brobson wollte seinen Freunden helfen, die homofeindlich beschimpft wurden. So wurde er selber zum Opfer von Gewalt. Nun ruft er zu Spenden für eine LGBTIQ-Helpline auf.
Lee Brobson wollte zwei Freunde vor einem homofeindlichen Angriff schützen. Es geschah am vergangenen Wochenende in Chelmsford in der Grafschaft Essex, etwa 40 Meilen von London entfernt.
Deutlich mehr trans- und homofeindliche Hasskriminalität
Der 30-jährige Hotelangestellte zog mit seinen Freunde Dan und Clark von Bar zu Bar, als sie zwei Männer in der Nähe eines Fish’n’Chips-Imbisses sahen. Sie beobachten Dan und Clark, die einander an der Hand hielten. Clark sagte Hallo und fragte, was sie anstarrten. Da begannen die beiden Männer der Gruppe zu folgen, beschimpften sie als «Schwuchteln» und als «unnatürlich». Junge Menschen in Grossbritannien tendieren heute wieder mehr zu dem Glauben, dass LGBTIQ gefährlich für andere sein könnten oder dass man sie «heilen» könnte (MANNSCHAFT berichtete).
Brobson sagt, die Männer hätten einen seiner Freunde gepackt, und als er versuchte, die Männer zu beruhigen, schlugen sie ihm mit der Faust auf die Nase. Er fiel zu Boden, doch die Männer schlugen ihm wiederholt auf die Seite des Kopfes und liessen seine Freunde in Ruhe. Die holten schliesslich die Polizei. Brobson selber kam ins Krankenhaus und kann derzeit nicht arbeiten, weil er starke Schmerzen hat.
«Ich hätte ums Leben kommen können», berichtete er der BBC über die homofeindliche Attacke. «Alles hätte passieren können: Sie hätten ein ernstes Hirntrauma verursachen können, sie hätten ein Messer dabei haben können.» Er sei ganz konfliktfrei mit offenen Handflächen auf die Angreifer zugegangen, erzählt Brobson. «Doch sie wollten Blut sehen.»
Homofeindliche Attacke – gar nicht so schlimm? Er sei leider nicht überrascht von dem Vorfall, sagte er gegenüber Echo News. «Ich habe das Gefühl, es wird immer Hass auf andere Menschen geben.» Er habe in einigen Kommentaren in den sozialen Medien gelesen, er sei ja gar nicht schwer verletzt worden.
Er bereue es nicht, für seine Freunde eingetreten zu sein, sagt Brobson. Aber er wünsche niemanden, das Trauma zu erleben, das er erlebt hat. Eine Studie hat queere Oberschüler*innen in der Republik Irland zu ihren Erfahrungen befragt und schockierende Antworten bekommen (MANNSCHAFT berichtete).
Fahndung: Mann in Supermarkt homofeindlich beleidigt
Mit der Veröffentlichung des Vorfalls ruft der 30-Jährige zu Spenden für die LGBTIQ-Helpline Switchboard auf. Die Polizei hat den Vorfall als Hassverbrechen eingestuft und durchsucht derzeit das vorhandene Videomaterial nach Bildern der Schläger.
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