«Manchmal habe ich Angst, offen homosexuell zu sein»

Schalke 04 lässt Mitglieder der LGBTIQ-Community zu Wort kommen

Foto: Schalke 04/Screenshot
Foto: Schalke 04/Screenshot

Am Sonntag wurde der internationale Coming-out-Tag begangen. Fussball-Erstligist Schalke 04 feierte mit einem gelungenen Video die Vielfalt.

Man sollte Menschen nur nach ihrem Menschsein bewerten, heisst es in dem Video von Schalke 04, das Mitglieder der LGBTIQ-Community zu Wort kommen lässt. Es dürften nicht andere über unsere Köper und unsere Leben entscheiden, sagt eine – und eine andere meint: «Manchmal habe ich Angst, offen homosexuell zu sein.»

Das Video ist wichtig, nicht nur zum internationalen Coming-out-Tag. Immer wieder gibt es Anfeindungen gegen Mitglieder der LGBTIQ-Community. Auch auf dem Platz, auch bei Schalke. Vor einem Jahr hatten beim Spiel zwischen RB Leipzig und FC Schalke 04 Fans des FC Schalke 04 hatten die Leipziger Fangruppe «Rainbow Bulls» homophob beleidigt. Wie die Bulls in einer Stellungnahme mitteilten, riefen manche Anhänger des FC Schalke 04 immer wieder «Schwuchteln, haut ab» oder «Schwule Sau».

Dass sich das Wort «Schwuchtel» hartnäckig als beliebte Beschimpfung bei Fussball-Fans hält, zeigte sich auch im April 2019 im Revierderby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 (MANNSCHAFT berichtete).

Und erst im Oktober 2019 sorgte Schalke-04-Stürmer Benito Raman für Schlagzeilen: Damals war ein Video aufgetaucht, das den Spieler – damals noch beim KAA Gent unter Vertrag – zeigt, wie er homofeindliche Sprüche klopft: Auf Flämisch rief er in die Kamera: «Alle Bauern sind schwul.» Sein Gelsenkirchener Verein nahm ihn daraufhin in Schutz: «Er hatte damals die Verantwortung für sein Handeln übernommen, sich entschuldigt und die entsprechenden Sanktionen vollumfänglich akzeptiert», so FC Schalke 04 via Twitter.

SRF-Sportmoderator: «Hatte Angst, von Fans angepöbelt zu werden»

In den USA wurde jetzt der Spieler Junior Flemmings von Phoenix Rising aus Arizona für sechs Spiele gesperrt. Bis Ende November wurde er zudem beurlaubt. Grund: eine homofeindliche Beleidigung auf dem Platz (MANNSCHAFT berichtete).

Die Angst sich zu outen, ist bei schwulen Fullball-Profis noch immer gross. Zum zweiten Mal binnen zwei Monaten wendete sich im September ein schwuler Kicker er aus England an die Öffentlichkeit (MANNSCHAFT berichtete).

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