Konzert des homophoben Musikers Bounty Killer abgesagt

Screenshot/YouTube
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Bounty Killer sollte am 10. Mai im Festsaal Kreuzberg auftreten. Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) hatte gefordert, den geplanten Auftritt des jamaikanischen „Hass-Sängers“, der mit bürgerlichen Namen Rodney Price heißt, abzusagen.

Der Veranstaltungsort Festsaal Kreuzberg hat am Mittwochnachmittag reagiert: Das für den 10. Mai angekündigte Konzert wird nicht wie geplant in dieser Location stattfinden, teilte man mit.

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In mehreren Songs ruft Bounty Killer dazu auf, schwule Männer zu ertränken oder zu verbrennen. So zitiert der LSVD beispielweise aus dem Song „Man Ah Bad Man“, der auf der gemeinsamen CD mit T.O.K zu finden ist.

Wir entfachen ein Feuer für euch stinkende Schwuchteln und Parasiten.

„We blaze it for yuh stinky chi chi man and parasite Jamaica never mek fi dem and spoil we paradise“. Sinngemäße Übersetzung der Strophe laut LSVD: „Wir entfachen ein Feuer für euch stinkende Schwuchteln und Parasiten. Jamaika wird niemals zulassen, dass ihr unser Paradies beschmutzt.“

Auch in anderen Texten rufe der Interpret immer wieder zum Mord an Schwulen auf, so der LSVD Berlin-Brandenburg. „Diese Texte sind zutiefst homophob, menschenverachtend und gewaltverherrlichend. Uns scheint der Tatbestand der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten gem. § 111 StGB und der Tatbestand der Volksverhetzung gem. § 130 StGB gegeben zu sein, sofern der Auftritt stattfindet und die besagten Songs zur Aufführung gebracht werden sollten. Den Veranstalter haben wir aufgefordert, dem Interpreten keine Bühne zu bieten. Von Dancehall-Bühnen herab sorgen Interpreten wie Bounty Killer dafür, dass Konzertbesucher immer wieder (vermeintlich) schwule Männer durch die Straßen jagen und erschlagen. Wir fordern den Interpreten Bounty Killer auf, sich von seinen Texten öffentlich zu distanzieren und zu entschuldigen.“

Weitere Shows sind in Dortmund, Regensburg und Wien geplant.

Um das zu verhindern, hat sich die Grünen-Politikerin Ulle Schauws mit einem offenen Brief an Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) gewandt. „Ich bitte Sie, den Sänger erneut zur Nicht-Einreise auszuschreiben“, schreibt die queerpolitische Sprecherin ihrer Fraktion im Bundestag. „Es kann nicht sein, dass Hassprediger und Hasssänger ihre Botschaften in Deutschland verbreiten können.“

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