++ Riesen-Ansturm auf ESC-Vorentscheid ++ Queerpolitischer Rückstand ++

LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland

Moderatorin Barbara Schöneberger
Barbara Schöneberger (Bild: Jörg Carstensen/dpa)

Kurz, knapp, queer – die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland.

Unser Nachrichtenüberblick für die Woche ab dem 25. November 2024.

++ Grosser Ansturm auf ESC-Vorentscheid ++

Die Bewerbungsfrist für «Chefsache ESC 2025 – Wer singt für Deutschland?» ist am Donnerstag offiziell abgelaufen. 3281 Bewerbungen von Einzel-Künstler*innen und Bands sind eingegangen – so gross war der Ansturm laut NDR für den Vorentscheid seit 2010 nicht mehr! Unter den Bewerber*innen fänden sich sowohl etablierte Künstler*innen als auch neue Talente. Der älteste Bewerber ist 83 Jahre alt.

In drei Live-Shows am 14., 15. und 22. Februar bei RTL wählen Stefan Raab und seine Jury die besten Musik-Acts aus. Im Live-Finale in der ARD, der vierten Show am 1. März, küren die Zuschauer*innen den Gewinner-Act und bestimmen, wer Deutschland in Basel vertritt. Barbara Schöneberger moderiert alle vier Shows.

++ Queerpolitischer Rückstand ++

Die SPD will in der neuen Rot-Lila-Koalition mit dem BSW in Brandenburg regieren, die Parteigremien müssen dem vorgestellten Koalitionsvertrag noch zustimmen. «Aus queerpolitischer Sicht ist dieser enttäuschend und spiegelt queere Lebensvielfalt in Brandenburg in keinster Weise ab. Dies bedeutet ein Rückschritt und Stillstand in der kommenden Legislaturperiode», findet Marco Klingberg, der Vorsitzende von VelsPol Berlin-Brandenburg.

Und das in Zeiten, in denen seit Jahren Hasskriminalität gegen LGBTIQ ansteige und rechte Jugendgruppenvermehrt zu Hass, Anfeindungen und Protesten gegen CSD-Veranstaltungen aufriefen, auch in Brandenburg. Eine Nichtbenennung queerer Lebensvielfalt hinterlasse eine starke Verunsicherung. Velspol erwartet ein klares Bekenntnis der zukünftigen Regierungskoalition zum Landesaktionsplan «Queeres Brandenburg» und eine Nachsteuerung des Koalitionsvertrages.

«Schwulenfeindlicher Anschlag» auf CDU-Mann

Das Vorstandsmitglied der Jungen Union Lübeck, Simon Schmidt, ist bei einem Angriff verletzt worden. «Das war ein schwulenfeindlicher Anschlag. Ich hatte mich auf einer Dating-App mit einem Mann verabredet. Der Treffpunkt war ein Hinterhalt», gab er gegenüber Bild an. Er sei mit von «sieben oder acht Migranten aus Syrien oder Afghanistan» mit Fäusten und Tritten «traktiert», mit dem Messer bedroht und wegen seiner Homosexualität beleidigt worden. Als ein Augenzeuge zu Hilfe kam, seinen die Männer weggelaufen. Schmidt kam ins Krankenhaus.

Die Polizei ermittelt, erwähnt in ihrer offiziellen Meldung aber kein homophobes Motiv. Demnach hat sich Vorfall am Montag gegen 18.15 Uhr auf einem Schulhof in der Graf-Schenk-von-Stauffenberg-Strasse zugetragen. Hinweise nimmt die Polizei Lüneburg unter 04131-8306-2215 entgegen.

++ Mann pöbelt Paar auf der Strasse an ++

Eine Frau und ein Mann sind in Berlin-Charlottenburg auf der Strasse von einem 56-jährigen Mann rassistisch und homophob angepöbelt worden. Auch ein Zeuge hörte die Beleidigungen des Täters am Sonntagabend in der Fritschestrasse, wie die Polizei mitteilte. Es kam zu einer Rangelei zwischen dem aggressiven 56-Jährigen und dem 37-jährigen Mann. Als die Polizei eintraf, pöbelte der Mann weiter rassistisch und beleidigte zudem auch eine Polizistin. Die Polizei nahm ihn zunächst fest und ermittelt. (dpa)

++ Rückenwind für Sven Lehmann ++

Ob der Grünen-Politiker über den kommenden Februar hinaus Queer-Beauftragter bleiben kann, ist ungewiss. Das entscheiden die Neuwahlen und die darauf folgende Koalitionsbildung. Von den Kölner Grünen wurde er aber jetzt schon mal mit 98,5% als Direktkandidat für die Bundestagswahl aufgestellt.

Am 16. Dezember soll der Bundestag über die Vertrauensfrage abstimmen. Der Kanzler stellt sie in der Erwartung, dass er keine Mehrheit bekommt, das Parlament ihm also nicht das Vertrauen ausspricht. Anschliessend könnte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Bundestag auflösen und den Weg zur Neuwahl freimachen. Diese ist für den 23. Februar vorgesehen.

Einige prominente queere Köpfe wie Tessa Ganserer werden dem neuen Parlament nicht mehr angehören (MANNSCHAFT berichtete).

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