Krefelder Schüler schaffen Mahnmal zur Verfolgung Homosexueller

Und gleich noch ein weiteres ist in Nordrhein-Westfalen in Planung

(Bild: iStockphoto)
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Der Kunstkurs des Krefelder Gymnasiums Fabritianum hat die letzten Wochen damit verbracht, einen «Bronzemann» zu kreieren. Damit soll der Verfolgung von Homosexuellen im Dritten Reich gedacht werden.

Die Beschäftigung mit dem Holocaust gehört am «Fabritz» dazu. So lädt die Schule regelmässig Überlebende wie Sally Perel («Ich war Hitlerjunge Salomon») ein, die dann aus ihrem Leben berichten und Fragen beantworten. Nun wollen 13 Schüler der 12. Klasse auf den Missstand aufmerksam machen, dass dem Leid verfolgter Homosexueller in Deutschland zu wenig gedacht werde, wie die Rheinische Post berichtet.

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«Für die Homosexuellen war der 8.Mai 1945 nicht wirklich ein Tag der Befreiung. Die Diskriminierung ging nach dem Krieg weiter», sagt der 18-jährige Jens und zitiert damit den deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Er hatte bei der Feier zum Bestehen des Denkmals für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen vor einem Jahr die exakt gleichen Worte gebraucht.

Der «Bronzemann», der den Kern der Statue darstellt, ist der Gipsabdruck des Oberkörpers einer der Schüler, der anschliessend mit Bauschaum gefüllt wurde. Schliesslich wurde der Rumpf in eine Karte integriert, die alle Orte kennzeichnet, an denen Homosexuelle interniert waren.

Foto: Fabritianum
Foto: Fabritianum

Damit solle gezeigt werden, dass es für Homosexuelle nach 1945 extrem schwer gewesen sei, in der Öffentlichkeit als Opfer der Nationalsozialisten anerkannt zu werden, wie Jessica Schwens, die Kunstlehrerin und Initiatorin des Projektes, berichtet. «Einige Menschen waren auch nach dem Krieg der Meinung, es war vollkommen richtig, dass Männer, die Männer lieben, im KZ gelandet sind.» Sie äusserte zudem Stolz auf ihre Schüler, da sie das Projekt selbst in ihrer Freizeit vorangetrieben hätten.

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Die Vernissage zur Präsentation der Statue findet am kommenden Mittwoch, den 3. April statt. Im Anschluss an die Ausstellung im Gymnasium soll sie auch durch andere Schulen in Nordrhein-Westfalen wandern.

Angeregt wurde das Projekt durch einen Kollegen der Kunstlehrerin, da es thematisch zum «Roze-Zaterdag-Jahr» passt. Dies ist ein niederländisches Konzept, das es seit 1977 gibt. Eine ausgewählte Stadt übernimmt hierbei jeweils die Federführung und richtet Veranstaltungen aus, die für die Toleranz gegenüber Homosexuellen werben.

Höhepunkt ist dann immer eine Parade am namensgebenden «rosa Samstag». In diesem Jahr übernimmt die Stadt Venlo die Rolle; die Partnerstadt Krefeld solidarisierte sich und nimmt nun ebenfalls an den Veranstaltungen teil.

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Unabhängig davon ist ein weiteres Mahnmal im Rheinland in Planung. Die Stadt Düsseldorf beschäftigt sich seit zwei Jahren intensiv mit der Realisierung eines Denkmals zur Verfolgung von Homosexuellen. Es soll in Form eines begehbaren Ortes umgesetzt werden. Der künftige Entstehungsort wurde an einem Bürgertag im März bereits festgelegt und die Ideen der Kunstkommission vorgelegt, die das Projekt nun mithilfe von Künstlern fertigstellen wird. Düsseldorf zählte in den 20er Jahren als eine der Hochburgen für Homosexuelle und hatte die grösste Szene Deutschlands, wie Dirk Jehle, Vorsitzender der SPDqueer in NRW, der NRZ berichtete. Entsprechend sei Düsseldorf ein Zentrum der Verfolgung von Homosexuellen durch Nationalsozialisten gewesen und das Errichten eines Mahnmals umso bedeutender.

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