Kramp-Karrenbauer: Meine Kinder sehen Eheöffnung «entspannter»
Die potenzielle Nachfolgerin Merkels als CDU-Vorsitzende hatte 2015 die Eheöffnung mit Inzest und Polygamie gleichgesetzt und weicht auch heute davon nicht ab
Annegret Kramp-Karrenbauer will kommende Woche CDU-Chefin werden. Ihre ablehnende Haltung zur Ehe für alle gilt bei Kritikern als reaktionär. Ihre eigenen Kinder sind bei dem Thema auch nicht auf ihrer Seite, erzählte sie jetzt der Bild am Sonntag.
Die ehemalige Ministerpräsidentin des Saarlands und potenzielle Nachfolgerin Merkels als CDU-Vorsitzende hatte 2015 die Eheöffnung mit Inzest und Polygamie gleichgesetzt. Wenn in Deutschland die Ehe geöffnet würde, so Kramp-Karrenbauer (AKK) damals, seien auch andere Forderungen nicht auszuschließen:«etwa eine Heirat unter engen Verwandten oder von mehr als zwei Menschen». Die damalige SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi sprach von einem „Tiefpunkt der Debatte über die Ehe für alle». AKK hatte ihre ablehnende Haltung kürzlich in einer TV-Sendung bekräftigt.
Uneins über Eheöffnung Sie ist seit über 30 Jahren verheiratet und hat mit ihrem Mann drei erwachsene Kinder. In politischen Fragen sei man sich zu Hause nicht immer einig, wie sie jetzt der Bild am Sonntag verriet. Das treffe etwa auf die Eheöffnung zu. Die 56-jährige Katholikin Kramp-Karrenbauer lehnt sie bekanntlich ab.
«Beim Thema Ehe für alle, die ich sehr traditionell sehe, haben meine Kinder eine andere, entspanntere Sichtweise», sagte die Politikerin dem Blatt. «Das ist zum Teil sicher auch eine Generationenfrage.»
Ebenfalls in der Bild am Sonntag wurden CDU-Delegierte zu ihrer Präferenz für die Merkel-Nachfolge befragt. Viele der 1001 Wahlberechtigen sind allerdings unentschlossen – oder wollten sich nicht äußern. Nur gut jeder Vierte war bereit, seine Vorliebe zu äußern. Demnach führt Friedrich Merz vor AKK. Gesundheitsminister Jens Spahn landete abgeschlagen auf Platz3.
Parteifreunde wollten Jens Spahn (CDU) outen
Außerdem gab sie an, sie sei eine brave Schülerin gewesen und hatte nicht viel übrig für Rebellentum.«Ich war eher das Modell Streberin, wobei ich nicht immer Bestnoten hatte“, sagte die aussichtsreiche Kandidatin für den Parteivorsitz der Bild am Sonntag.«Ich habe nie blau gemacht. Da wäre ich den ganzen Tag nervös gewesen, dass mich jemand erwischt. Zur coolen Rockerin haben mir die Nerven gefehlt.» Auch Kiffen habe sie nie gereizt.
Das könnte dich auch interessieren
HIV, Aids & STI
«Die sexuelle Gesundheit unserer Community steht auf dem Spiel»
Am Dienstag setzten Vertreter*innen von 48 Organisationen ein Zeichen gegen die geplanten Kürzungen bei der Prävention im Bereich der sexuellen Gesundheit. Vor Ort war auch Andreas Lehner, Geschäftsleiter der Aids-Hilfe Schweiz.
Von Greg Zwygart
Politik
Schweiz
Gesundheit
Grossbritannien
Barleute als «Gender-Polizei»? Widerstand gegen britisches Anti-trans-Gesetz
Die britische Menschenrechtskommission EHRC steht massiv in der Kritik: Ein neuer Code of Practice könnte trans Menschen aus geschlechtsspezifischen Räumen ausschliessen. Hunderte Unternehmen warnen vor Diskriminierung und Konflikten im Alltag.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
TIN
Politik
USA
Attentat auf Charlie Kirk: Mutmasslicher Täter wegen Mordes angeklagt
Der Tod von Charlie Kirk entfaltet in den USA enorme politische Wirkung. Während das Verfahren gegen den mutmasslichen Attentäter anläuft, wird Kirk von vielen Anhänger*innen schon zum Märtyrer stilisiert.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
TIN
Lust
Pornoflut und Sexpraktiken: Was Lilo Wanders der Jugend rät
Ernie Reinhardt, bekannt als frivole und glamouröse Lilo Wanders, macht sich Sorgen wegen des leichten Zugangs zu Porno-Angeboten. Und hat einen Rat an junge Leute.
Von Newsdesk/©DPA
Drag
Porno
People
Deutschland