Konzept Vielfalt: «Germany’s Next Topmodel» erfolgreicher denn je
In Köln geht die 17. Staffel der ProSieben-Show am Donnerstag zu Ende
Mutter und Tochter als Konkurrentinnen – und eine Kandidatin, die aus Protest gegen die Show fehlt: In Köln geht am Donnerstag die 17. Staffel von «Germany’s Next Topmodel» zu Ende – die erfolgreichste seit 13 Jahren.
Von Britta Schultejans, dpa
Topmodel-Finale Nummer 17: An diesem Donnerstag geht die aktuelle Staffel des ProSieben-Dauerbrenners «Germany’s Next Topmodel» zu Ende. Zum ersten Mal in der Geschichte der Show gibt es eine ganz besondere Konstellation in der Endrunde: Mit der 19 Jahre alten Lou-Anne aus Österreich und der 50-jährigen Martina kämpfen Mutter und Tochter gegeneinander und gegen drei weitere Kandidatinnen um den Titel.
Möglich macht es ein Konzept, mit dem Heidi Klums Modelshow inzwischen ganz gut fährt: Vielfalt.
«Diversity – da isse!», hiess es zu Beginn der Staffel (MANNSCHAFT berichtete). Denn Klum setzt in ihrer Modelshow einmal mehr auf ein gefälliges Trendthema und lässt auch Kandidatinnen zu, die früher keinen Platz auf dem Laufsteg bekommen hätten – und erlaubt es inzwischen auch Frauen jenseits der 45 Kilo und der Altersmarke von 25, auf Laufstegen zu «walken» und Fotos von sich machen zu lassen. (MANNSCHAFT berichtete über Curdin Orlik und die EuroGames 2023, die eine Diversity-Deklaration unterschrieben haben.)
Da kam Klums Vokabular bisweilen an die Grenzen: Models wolle sie die Kandidatinnen nennen, nicht mehr «Mädchen» (phonetisch «Meeeeedcheen»).
«Das Besondere dieser Staffel ist, dass wir alle so unterschiedlich sind» Denn das hätte doch etwas seltsam geklungen bei grauhaarigen Frauen wie eben Martina oder Barbara, der mit 68 Jahren ältesten Kandidatin in der Geschichte der Castingshow und bei Lieselotte, der Klum’schen Favoritin, die trotz der vom Publikum als eher mittelmässig empfundenen Leistung erst im Halbfinale ausschied und die Geduld der Zuschauer bis dahin ziemlich auf die Probe stellte.
Dem Erfolg dieser Staffel tat das keinen Abbruch. Die erfolgreichste seit 13 Jahren sei sie geworden, teilt ProSieben mit – noch erfolgreicher als die aus dem vergangenen Jahr, in der sich Transgender-Model Alex Mariah Peter im Finale gegen die kurvige Dascha durchsetzte. (MANNSCHAFT berichtete über eine neue Diversity-Fortschrittsstudie.)
«Ich glaube, das Besondere an dieser Staffel war wirklich, dass wir alle so unterschiedlich sind», sagt die 21 Jahre alte Anita aus Neuburg an der Donau kurz vor dem Finale im Interview der Deutschen Presse-Agentur.
«Und dass es um unsere Persönlichkeiten ging und nicht um Zickenkrieg – den hat man ja auch wirklich schon oft genug gesehen», ergänzt Martina, die sich vor allem als Finalistin sieht – und nicht als Mutter einer Finalistin. «Ich habe dieses Muttergefühl im Moment gar nicht», sagt sie – und lachend an ihre Tochter gerichtet: «Sorry, Schatz.»
«Jetzt sind wir Profis» Lou-Anne scheint das Ganze aber ähnlich zu sehen: «Diese Mutter-Tochter-Sache ist etwas, das ist für uns nur Thema, weil es immer wieder jeder erwähnt, aber wir hängen ja auch sonst nicht immer zusammen rum, und ich bin eine erwachsene Frau.»
Neben Lou-Anne, Martina und Anita kämpfen am Donnerstag noch die 20-jährige Luca aus München und die Berlinerin Noëlla (25) um den Titel «Germany’s Next Topmodel». «Ich habe keinen Plan B und möchte auf jeden Fall im Modelbusiness bleiben. Über andere Optionen möchte ich da gar nicht nachdenken», sagt Luca. «Jetzt sind wir Profis. Darauf bin ich schon stolz», sagt Noëlla.
Fehlen wird dagegen Kandidatin Jasmin, die Klum schon vor einigen Folgen rausgeworfen hatte, nachdem diese ihre teure Echthaar-Perücke nach dem berühmten Umstyling hatte eigenmächtig kürzen lassen. (MANNSCHAFT berichtete über die Top-Diversity-Drivers in Deutschland.)
«Klar fehlt hier oder da mal der Zusammenhang» Sie hatte angekündigt, dem traditionellen Top-20-Walk fernbleiben zu wollen, nachdem die frühere Topmodel-Kandidatin Lijana Kaggwa in einem Youtube-Video Manipulationsvorwürfe gegen die Produzenten der Show erhoben hatte. ProSieben prüft nach Angaben einer Sprecherin inzwischen juristische Schritte gegen Kaggwa.
«Natürlich haben wir das mitbekommen, und wir können ihre Erfahrungen auch nicht beurteilen, aber wir haben das anders wahrgenommen und fühlen uns auch in dem, was ausgestrahlt wurde, auch nicht falsch dargestellt», sagt Anita.
«Klar fehlt hier oder da mal der Zusammenhang oder die lange Vorgeschichte, aber das geht ja auch gar nicht anders, wenn man nicht 24 Stunden zeigen will.»
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