Klagen gegen transphobe Gesetze in Idaho – Kosten in Millionenhöhe!
Wie erwartet muss Idaho zwei Gesetze gegen trans Menschen vor Gericht verteidigen.
Mitten in der Corona-Pandemie holte der Gouverneur Idahos zu einem Doppelschlag gegen trans Menschen aus. Die sollten künftig ihr bei Geburt eingetragenes Geschlecht nicht mehr ändern dürfen. Ausserdem wären trans Frauen nicht mehr für den High-School-Sport zugelassen. Verschiedene Organisationen haben nun gegen die Gesetze Klage erhoben.
Mitten in der Corona-Krise unterzeichnete Idahos Gouverneur Brad Little Ende letzten Monats zwei transphobe Gesetze. Der Republikaner will es trans Menschen verunmöglichen, ihr bei Geburt festgelegtes Geschlecht zu ändern. Ausserdem sollen junge trans Frauen nicht mehr beim High-School-Sport teilnehmen.
«Asexuelle und trans Menschen fühlen sich deutlich einsamer»
Gerichtsurteil ignoriert Das Verbot der Änderung der Geburtsurkunde ist eine Trotzreaktion auf ein Gerichtsurteil von 2018. Damals beschloss nämlich eine Richterin, dass dieses Gesetz verfassungswidrig sei. Einigen Menschen sei es erlaubt, die Geburtsurkunde zu ändern. Trans Menschen dies zu verbieten, habe keinen anderen Zweck, als ihnen zu Schaden, da sie durch das Dokument geoutet werden könnten.
Gouverneur Brad Little musste von Anfang an gewusst haben, dass es wieder zu einer Klage kommen wird und erhofft sich wohl dieses Mal mehr Glück. Wie schon 2018 nahm sich nun die Bürgerrechtsorganisation «Lambda Legal» der Sache an. «Es ist schockierend, dass die Gesetzgeber so unverschämt gesetzwidrig sind und einem Gerichtsurteil trotzen», sagte ein Sprecher der Organisation in einer Mittteilung.
Eingriff in die Privatsphäre Die Nonprofitorganisation ACLU gehört zu den Klägerparteien, die das zweite transphobe Gesetz bekämpfen. Gemäss diesem sollen trans Schülerinnen nicht mehr am High-School-Sport teilnehmen. Aber das Gesetz geht noch weiter: Eltern und Schüler*innen dürfen das Geschlecht der Teilnehmenden in Frage stellen und diverse Tests verlangen. Ein signifikanter Eingriff in die Privatsphäre. Wie ACLU schreibt, haben bereits dutzende Staaten ein solches Gesetzt angekündigt. Idaho ist jedoch der erste, der eines verabschiedet hat.
ACLU teilt mit, dass genau solche Diskriminierungen dafür verantwortlich seien, dass trans Frauen im Gegensatz zu anderen Bevölkerungsgruppen häufiger Opfer von Gewalt seien und häufiger Suizidversuche unternehmen. «Trans student athletes are student athletes. Period», schliesst ACLU die Mitteilung zur Klage.
Teure Verteidigung Idaho lässt sich seine Transphobie einiges kosten. Wie der Idaho Statesman berichtet, könnte der Prozess Kosten von etwa einer Million Dollar verursachen. Für das Verteidigen der transphoben Gesetze kommen natürlich die Steuerzahler*innen des Bundesstaates auf.
Schwul? Trans? Erstes Nachschlagewerk in deutscher Sprache
Anfang Monat ging Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán mit einem ähnlichen Gesetz gegen trans Menschen vor (MANNSCHAFT berichtete). Wie in Idaho soll das bei Geburt bestimmte Geschlecht nicht geändert werden. Die Bestimmung des Geschlechts richtet sich dabei nach «primären geschlechtlichen Merkmalen und den Chromosomen».
Das könnte dich auch interessieren
Community
Schwuler Pfarrer produziert Jocks – um seine Rente aufzubessern
Der Rentner Thomas Kroiß aus dem Saarland hat einen Nebenjob, wie ihn andere sicher auch haben: Er näht und verkauft Jocks. Nur: Priester sind wahrscheinlich die wenigsten.
Von Newsdesk Staff
Religion
News
Lifestyle
Hessen
Zwei Männer queerfeindlich beleidigt und geschlagen
In Frankfurt am Main kam es am Wochenende zu einem queerfeindlichen Übergriff.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
Polizei
Italien
Suche nach Sex endete tödlich: 50 Jahre nach Mord an Pasolini
50 Jahre ist es her, dass einer von Europas grossen Regisseuren der Nachkriegszeit ermordet wurde. Der Fall ist bis heute nicht geklärt. Und wird es vermutlich auch nie.
Von Newsdesk/©DPA
Schwul
News
Justiz
International
Polizei
Österreich
Kanzler Stocker zum ESC: Wäre «fataler Fehler, Israel auszuschliessen»
Im Mai 2026 soll der 70. Eurovision Song Contest in Wien ein ungetrübtes Fest werden. Die Debatte um die Teilnahme Israels wirft aber Schatten. Was sagt Österreichs Kanzler?
Von Newsdesk/©DPA
News
Eurovision Song Contest