Kardinal Woelki befürwortet Segnungsverbot für homosexuelle Paare
Für Schwule und Lesben soll es weiter nur Seelsorge geben
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki schliesst sich dem umstrittenen Nein des Vatikan zur Segnung homosexueller Paare an.
Kardinal Woelki sehe in der Haltung des Vatikan «eine Stärkung des katholischen Ehe- und Familienverständnisses», wie das Erzbistum Köln dem Bonner General-Anzeiger am Dienstag mitteilte.
Die römische Glaubenskongregation hatte Mitte März klargestellt, dass die Kirche nicht befugt sei, homosexuelle Paare zu segnen (MANNSCHAFT berichtete). Unzulässig sei jede Segnungsform, die eine homosexuelle Partnerschaft anerkenne. Die Entscheidung wurde heftig kritisiert, unter anderem hatten sich zahlreiche katholische Gremien und Verbände dagegen gewandt.
Woelki sagte weiter, er werde sich «weiterhin dafür einsetzen, dass wir Menschen einander – gleich welcher sexuellen Orientierung auch immer – mit Respekt, gegenseitiger Achtung und Wertschätzung begegnen.» Es bleibe «für uns die Aufgabe, die mit der kirchlichen Beheimatung und Seelsorge für Menschen mit gleichgeschlechtlicher Neigung verbundenen Fragen weiterzuführen.»
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Erst wenige Tage zuvor hatten Juristen ein von Woelki in Auftrag gegebenes Gutachten zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Missbrauchsvorwürfen vorgestellt. Mehreren Verantwortungsträgern des Erzbistums warfen die Gutachter Pflichtverletzungen vor. Woelki selbst wurde nicht belastet, räumte jedoch eigene Fehler im Umgang mit mutmasslichen Missbrauchstätern ein.
Zuvor hatte die CDU-Agrarministerin Julia Klöckner mit «grossem Unverständnis» auf das Nein des Vatikan zur Segnung homosexueller Partnerschaften reagiert. «Italien liegt zwar in Europa, der Vatikan scheint aber gerade in einem anderen Universum unterwegs zu sein» sagte die Theologin, die Mitglied im Zentralkomitee deutscher Katholiken ist (MANNSCHAFT berichtete).
Eine Gruppe von mehr als 300 liberalen Seelsorgern in Österreich will das vatikanische Segnungsverbot homosexueller Partnerschaften ignorieren. «Dieses Dekret stösst viele Christinnen und Christen vor den Kopf und vernebelt und diskreditiert die befreiende Botschaft Jesu», hiess es vergangene Woche (MANNSCHAFT berichtete)
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