«Bleibt euch immer selbst treu» – K-Pop-Star Bain outet sich

Während eines Konzerts erklärte sich der Koreaner zum Mitglied der LGBTIQ-Community

Bain von der K-Popgruppe Just B
Bain von der K-Popgruppe Just B, mit Nasenpiercing und blondierten Haaren (Bild: Instagram / @6a1n_)

Der 23-jährige K-Pop-Sänger Bain von der Boygroup Just B hat sich bei einem Konzert in Los Angeles auf der Bühne geoutet.

Der südkoreanische Künstler Song Byeong Hee ist besser bekannt unter dem Namen Bain und als Teil der sechsköpfigen Band Just B. Diese ist aktuell auf Welttournee.

Beim Auftritt in Kalifornien, in der «Vermont Hollywood»-Konzerthalle, wandte sich Bain mit Sonnenbrille und Pelzmantel ans Publikum und sagte, ganz in Schwarz gekleidet und mit hellblond gefärbten Markenzeichenhaaren: «Heute Abend möchte ich mit euch etwas teilen.» Und dann: «Ich bin so verdammt stolz, Teil der LGBTIQ-Community zu sein.»

Das Statement wurde von den vielen anwesenden, laut schreienden Fans tausendfach gefilmt und auf Social Media geteilt.

Bain selbst postete den gefilmten Moment später bei Instagram, mit dem Hinweis, als «schwule Person» («a gay person») Teil der queeren Community zu sein.

Er widmete sein Coming-out Lady Gaga, die er als seine Königin bezeichnete, die ihm gezeigt habe, «dass anders sein schön ist». Darauf hatte er auch im Konzert hingewiesen und dann Lady Gagas Klassiker «Born This Way» angestimmt.

Im Instagram-Post heisst es zum Lied, er singe er «für jeden da draussen, der*die Teil der LGBTIQ-Community ist oder das noch für sich herausfinden muss: Das ist für euch. Ihr werdet gesehen, ihr werdet geliebt und ihr seid so geboren.»

Nachrichtenportale in den USA sprechen von einem «monumentalen Moment für den K-Pop», besonders wenn man an die anhaltende Homophobie denke, die in der koreanischen Unterhaltungsindustrie weit verbreitet sei – «ganz zu schweigen von der Weigerung des Landes, gleichgeschlechtliche Ehen anzuerkennen und LGBTIQ vor Diskriminierung zu schützen», so das Portal Queerty.

Das Branchenblatt Billboard verweist darauf, dass Gruppen wie Holland und die erste LGBTIQ-K-Pop-Gruppe Lionesses an der Speerspitze von mehr queerer Sichtbarkeit in dem Bereich stünden, aber Bains Coming-out «einer der sehr seltenen Momente» sei, in denen ein*e aktive*r Künstler*in der koreanischen Popszene sich zu diesem Schritt durchringen konnte.

«Ich bin so glücklich, dass ich jetzt ich selbst sein kann», sagte Bain. Die restlichen Bandmitglieder – G, Sangwoo, DY, Lim Jimin und Siwoo – sahen das scheinbar ebenso. Sie riefen als Echo: «Wir sind auch glücklich!»

Seine abschliessenden Worte im Konzert waren, an die Fans gerichtet: «Bleibt mutig, bleibt unerbittlich und zu guter Letzt – bleibt euch immer, immer selbst treu.»

Aus Sorge, das Poster eines K-Popstars könne Jugendliche in Pakistan homosexuell machen, liessen religiöse Hardliner*innen in der Millionenstadt Gujranwala im nördlichen Lahore ein XXL-Bild aus dem Stadtbild entfernen (MANNSCHAFT berichtete).

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