Venedig: Jolie als Callas, Gaga in «Joker» und ein queerer Daniel Craig

Und Pedro Almodóvar stellt seinen ersten englischsprachigen Film vor

Angelina Jolie als Opernsängerin Maria Callas. (Bild: Filmfestspiele Venedig)
Angelina Jolie als Opernsängerin Maria Callas. (Bild: Filmfestspiele Venedig)

Das Filmfest Venedig steht bevor. Mit vielversprechenden Filmen und hochkarätigen Stars dürfen queere Kinofans gespannt sein.

Am 28. August beginnen die in Venedig die Filmfestspiele. Die Erwartungen sind hoch. Unter den 21 Kandidaten für den Hauptpreis Goldener Löwe sind starbesetzte Filme und vielversprechendes Arthouse-Kino.

Regisseur Todd Phillips bringt den Nachfolger seines sehr erfolgreichen Thrillers «Joker» mit. Wieder mit Joaquin Phoenix in der Hauptrolle, der für seine Rolle 2020 einen Oscar bekam. Diesmal ist Superstar Lady Gaga an seiner Seite (MANNSCHAFT berichtete). «Joker: Folie à Deux» erzählt, wie die Joker-Figur Arthur Fleck in einer Psychiatrie auf den Prozess für seine Verbrechen wartet. Dort begegnet Arthur seiner wahren Liebe Harley Quinn (Gaga).

«Joker» gewann 2019 in Venedig den Goldenen Löwen. Im Rennen um den Hauptpreis ist dieses Mal auch der neue Film von «Call Me By Your Name»-Regisseur Luca Guadagnino: «Queer» ist eine Literaturverfilmung nach einer Erzählung von William S. Burroughs um einen queeren, drogensüchtigen Mann. Die Hauptrolle hat Daniel Craig übernommen (MANNSCHAFT berichtete).

Und auch der Film mit Angelina Jolie in der Hauptrolle läuft im Wettbewerb. In der Filmbiografie «Maria» von Pablo Larraín verkörpert sie Maria Callas. Die Rolle als legendäre Opernsängerin ist Jolies erster grösserer Kinoauftritt seit längerer Zeit – auch deswegen sind Fans auf diese Premiere besonders gespannt. Der chilenische Regisseur Larraín ist Stammgast in Venedig, zeigte dort etwa auch «Spencer», sein Drama über Prinzessin Diana. «Maria» soll sich auf Callas‚ letzte Lebensjahre im Paris der 1970er Jahre konzentrieren.

Ebenfalls im Wettbewerb läuft der erste englischsprachige Film des spanischen Regie-Stars Pedro Almodóvar. Das Drama «The Room Next Door» erzählt von zwei Freundinnen – verkörpert von den Schauspiel-Stars Julianne Moore und Tilda Swinton.

Aufregend klingt auch das Werk der niederländischen Regisseurin Halina Reijn. In «Babygirl» erzählt sie von einer Geschäftsfrau, die eine Affäre mit einem jungen Praktikanten beginnt. Verkörpert wird die Protagonistin von Hollywood-Star Nicole Kidman. Harris Dickinson («Triangle of Sadness») spielt den Praktikanten, Antonio Banderas den betrogenen Ehemann.

Die Entscheidung über den Goldenen Löwen liegt bei einer neunköpfigen Jury unter der Leitung der französischen Schauspielerin Isabelle Huppert. Deutschland ist ansonsten mit 17 Koproduktionen in den verschiedenen Sektionen des Festivals vertreten. Außer Konkurrenz läuft die Doku «Riefenstahl» des aus Stuttgart stammenden Regisseurs Andres Veiel. Produzentin des Films ist Sandra Maischberger. Sie und Veiel haben für den Film mehrere Jahre in Riefenstahls Nachlass geforscht. Die Filmemacherin Riefenstahl (1902-2003) ist bekannt für Nazi-Propagandafilme wie «Triumph des Willens».

Ausserdem feiert ein anderer Film über die deutsche Geschichte Premiere. «September 5» des Schweizer Regisseurs Tim Fehlbaum erzählt von der Geiselnahme israelischer Athleten während der Olympischen Spiele 1972 in München. Erzählt wird aus der Perspektive eines Fernsehteams. Leonie Benesch («Das Lehrerzimmer») ist in einer Hauptrolle zu sehen. Der Film läuft in einer Nebenreihe.

Die Filmfestspiele gehen bis zum 7. September. Eröffnet werden sie mit «Beetlejuice Beetlejuice» von Tim Burton, der dafür wieder Winona Ryder und Michael Keaton gewinnen konnte. 36 Jahre mussten Fans auf die Fortsetzung der Kult-Horrorkomödie warten.

In Venedig ebenfalls erwartet werden Brad Pitt und sein Kumpel George Clooney, die Seite an Seite in der Actionkomödie «Wolfs» von Jon Watts spiele, die ausser Konkurrenz gezeigt wird.

Und eine weitere Hollywood-Legende reist an: Kevin Costner zeigt in Venedig den zweiten Teil seiner Western-Saga «Horizon». Im Mai präsentierte er in Cannes den ersten Part, der bei Kritiker*innen nicht besonders gut ankam. Der zweite Teil sei noch besser, versprach Costner in Interviews. Filmfans können sich nun in Venedig ein eigenes Bild machen.

Mehr: «Mein Vater hat mein Schwul­sein nicht akzep­tieren können» – René Koch, Starvisagist und Träger des Bundesverdienstkreuzes, hat in einem Interview ganz offen über seine bewegende Lebensgeschichte gesprochen (MANNSCHAFT berichtete).

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