Trumps Chef-Evangelikaler stolpert über Poolboy-Affäre

Dabei sind für Jerry Falwell Jr. Ehebruch und Homosexualität doch Sünde

Jerry Falwell Jr. (Zweiter von links) macht Ex-Poolboy Granda mit Trump bekannt. (Foto: Twitter)
Jerry Falwell Jr. (Zweiter von links) macht Ex-Poolboy Granda mit Trump bekannt. (Foto: Twitter)

Er galt als einer der wichtigsten Trump-Unterstützer aus dem christlichen Lager. Doch jetzt wird Jerry Falwell Jr. eine pikante Dreiecksbeziehung zum Verhängnis. Einer der Hauptakteure: ein junger Poolboy aus Miami. Den Job an der christlich-konservativen Liberty University ist er nun los – und kassiert dafür angeblich über zehn Millionen Dollar.

Jerry Falwell Jr. war der erste richtig einflussreiche Evangelikale, der Trump vor den Wahlen 2016 öffentlich unterstützte. Es gelang ihm, den zweifach geschiedenen Präsidentschaftskandidaten der christlichen Basis schmackhaft zu machen. Damit war er wohl mitverantwortlich für dessen überraschenden Sieg im November vor vier Jahren.

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Dreiecksbeziehung Nun scheint es so, dass Trump bei seiner Wiederwahl nicht mehr auf Falwells Unterstützung zählen kann, denn sein Chef-Evangelikale ist tief gefallen. Zwischen 2012 und 2018 soll Falwell und seine Gattin eine sexuelle Dreiecksbeziehung zu einem Poolboy geführt haben. Das strenggläubige Ehepaar lernte den heute 29-jährigen Giancarlo Granda in einem Luxushotel in Miami kennen.

Laut dem Spiegel durfte der damalige Wirtschaftsstudent mit den Falwells um die Welt reisen und erhielt üppige Geschenke. Er soll sogar kostenlos an einem LGBTIQ-freundlichen Hostel in South Beach beteiligt sein.

Über 10 Millionen Abfindung Nun, viele Jahre später, äusserte sich Falwell auf Druck von Reuters und sagte, seine Frau Becki hätte ein «unangebrachtes Verhältnis» gehabt. Granda liess das nicht so stehen: Jerry habe ihn und Becki jeweils von der Zimmerecke beim Sex beobachtet.

Das wäre alles kein Problem – wäre Jerry Falwell Jr. nicht der Präsident der grössten christlichen Uni Amerikas, die Ehebruch und Homosexualität verteufelt. Im Verhaltenscodex der Liberty University steht: «Sexuelle Beziehungen ausserhalb einer Ehe im biblischen Sinne zwischen einem von Mann und einer Frau sind an der Liberty University nicht erlaubt.»

Mittlerweile ist Falwell als Präsident zurückgetreten. Aber sein skandalöser Abgang hat für ihn einen netten Nebeneffekt: Wie die Washington Post schreibt, soll er eine Abfindung von über zehn Millionen Dollar erhalten.

US-Evangelikale gegen Homosexualität, Sünde und Wissenschaft

Neuste Entwicklungen Die Geschichte könnte nur die Spitze des Eisberges sein: Inzwischen meldete sich ein ehemaliger Student der Uni mit neuen Enthüllungen. Er war ein Bandkollege des ältesten Sohnes der Fallwells und hatte bei einer Übernachtung im Haus Sex mit Becki. Diese soll ihn dann mit Geschenken und Facebook-Nachrichten überhäuft haben.

Auch interessant ist Trumps Rolle in der Sache, die mit einer Behauptung von seinem Ex-Anwalt Michael Cohen neue Brisanz erhält. So habe Cohen bereits 2015 pikante Fotos der Falwells verschwinden lassen – kurz darauf gab Jerry seine überraschende Unterstützung für Trump bekannt. Ob es sich hier um eine Art von Erpressung handeln könnte? Möglicherweise bringt Cohens neues Buch «Disloyal», das am 8. September erscheinen wird, eine Antwort auf diese Frage.

Schwierige Jahre für LGBTIQ Selbst ohne Falwell hat Trump im November die Unterstützung der Evangelikalen auf sicher. Würde er die Wahl gewinnen, müsste sich die LGBTIQ-Community auf weitere vier schwierige Jahre einstellen.

In einem kürzlich publik gemachten Memorandum der Administration stand, wie man das biologische Geschlecht einer Person identifizieren könne (MANNSCHAFT berichtete). Die «Erkennungsmerkmale» von trans Frauen sollen es ermöglichen, Unterkünften für Obdachlose trans Personen abzulehnen.

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