Jens Spahn beruft Kommission zum Verbot von Konversionstherapien
Die Fachkommission soll Vorschläge für ein wirksames Verbot der «Homoheilungen» erarbeiten und wird fachlich von der Bundesstiftung Magnus-Hirschfeld begleitet
Der deutsche Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat am Mittwoch die Mitglieder einer Fachkommission berufen, die Vorschläge für ein wirksames Verbot von sogenannten Konversionstherapien erarbeiten soll. Die Kommission wird fachlich von der Bundesstiftung Magnus-Hirschfeld begleitet.
Der Minister hatte es zuletzt im Februar angekündigt, nun macht er ernst. «Homosexualität ist keine Krankheit und nicht therapiebedürftig. Deswegen bin ich für ein Verbot der Konversionstherapie. Das rechtlich zu regeln, ist aber nicht so einfach. Doch ich bin sicher, dass die Fachkommission dazu gute und tragfähige Lösungsansätze entwickeln wird. Auf dieser Grundlage werden wir dann schnell entscheiden, wie und was wir in Deutschland umsetzen können», erklärte Spahn.
UMFRAGE: Barilla, Brunei etc. – Glaubst du an die Macht des Boykotts?
Der Kommission sollen laut queer.de neben Bundesärztekammer, Bundespsychotherapeutenkammer und Berliner Charité auch die Deutsche Bischofskonferenz und der Zentralrat der Muslime angehören. Dabei ist auch Lucas Hawrylak, der im vergangenen Jahr eine Petition zum Verbot dieser Therapien gestartet hat.
Zu zwei ganztägigen Workshops, die im Mai und Juni stattfinden sollen, werden laut Gesundheitsministerium neben namhaften Vertretern aus Politik und Wissenschaft auch Betroffene von sogenannten Konversionstherapien eingeladen. Auch Institutionen aus dem Ausland, die mit gesetzlichen Verboten bereits Erfahrungen gesammelt haben, sollen an dem Fach- und Erfahrungsaustausch teilnehmen.
Die April-Ausgabe der MANNSCHAFT ist da!
Einen Abschlussbericht der Bestandsaufnahme wird das Bundesministerium für Gesundheit gemeinsam mit der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld voraussichtlich im Herbst veröffentlichen.
Für ein Verbot glaubt Spahn an die Unterstützung seiner Fraktionskollegen – auch wenn oft evangelikale Christen, die es auch in der Union gibt, Anhänger solcher Umpolungstherapien sind. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in der Unionsfraktion im Bundestag einen Anhänger von Konversionstherapien gibt», hatte Minister Spahn in der taz erklärt.
Hessen und Berlin starten Antrag zum Verbot von Konversionstherapien
Das könnte dich auch interessieren
Musik
Unterhaltung per Dekret: Russlands Anti-Eurovision «ohne Perversion»
Schon vier Mal hat Russland wegen seines Kriegs gegen die Ukraine nicht beim Eurovision Song Contest mitsingen dürfen. Nun muss eine Konkurrenzveranstaltung her - mit interessanter Gästeliste.
Von Newsdesk/©DPA
Unterhaltung
Queerfeindlichkeit
Eurovision Song Contest
Grossbritannien
Barleute als «Gender-Polizei»? Widerstand gegen britisches Anti-trans-Gesetz
Die britische Menschenrechtskommission EHRC steht massiv in der Kritik: Ein neuer Code of Practice könnte trans Menschen aus geschlechtsspezifischen Räumen ausschliessen. Hunderte Unternehmen warnen vor Diskriminierung und Konflikten im Alltag.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
TIN
Politik
USA
Attentat auf Charlie Kirk: Mutmasslicher Täter wegen Mordes angeklagt
Der Tod von Charlie Kirk entfaltet in den USA enorme politische Wirkung. Während das Verfahren gegen den mutmasslichen Attentäter anläuft, wird Kirk von vielen Anhänger*innen schon zum Märtyrer stilisiert.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
TIN
Lust
Pornoflut und Sexpraktiken: Was Lilo Wanders der Jugend rät
Ernie Reinhardt, bekannt als frivole und glamouröse Lilo Wanders, macht sich Sorgen wegen des leichten Zugangs zu Porno-Angeboten. Und hat einen Rat an junge Leute.
Von Newsdesk/©DPA
Drag
Porno
People
Deutschland