Indien legalisiert Homosexualität

Einstimmig sprach sich das Oberste Gericht Indiens für eine Entkriminalisierung der Homosexualität aus. Das alte Gesetz sah eine lebenslängliche Haft vor.

Eine historische Entscheidung: Indien hebt das Verbot der Homosexualität auf, ein Gesetz aus der britischen Kolonialzeit. Die Entscheidung der fünf Richter war einstimmig und wurde am 6. September bekannt gegeben.

Die Anhörungen dauerten seit Juli an. Das Gericht nahmen sowohl Petitionen als auch Aussagen von berühmten Persönlichkeiten entgegen, die sich für eine Entkriminalisierung der Homosexualität ausssprachen.

«Jegliche sexuelle Beziehung zwischen zwei einwilligen Erwachsenen – heterosexuelle, schwule oder lesbische – darf nicht als verfassungswidrig gelten», sagte Oberrichter Dipak Misra gemäss der Nachrichtenagentur Reuters.

Mit Ausnahme der Jahre zwischen 2009 und 2013 galten homosexuelle Handlungen in Indien seit der Einführung des Artikels 377 im Strafgesetzbuch im Jahre 1861 als illegal. Als Strafe für Sex «gegen die natürliche Ordnung» war eine lebenslängliche Haft vorgesehen.

2009 hatte ein Gericht in Delhi das Gesetz als menschenrechtswidrig eingestuft und aufgehoben. Der Entscheid wurde vier Jahre später vom Obersten Gericht wieder gekippt.

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