Homophobes Mobbing: Luke Evans spricht über seine Kindheit
Der schwule Schauspieler hat seine Memoiren «Boy from the Valleys» vorgestellt
Schauspieler Luke Evans hatte es in seiner Kindheit nicht immer leicht. Bei der Vorstellung seiner Memoiren sprach der Walise darüber, wie er in der Schule homophob beschimpft wurde.
Der 45-Jährige stellte sein Buch «Boy from the Valleys: An Unexpected Journey» vor.
«Ich wurde gemobbt, weil ich schwul war, bevor ich überhaupt verstand, was das bedeutete», schreibt Luke Evans. «Der schlimmste Spitzname war Bender Jovey, weil er zwei Aspekte meiner Identität vereinte, die nie in Einklang gebracht werden konnten – Homosexualität wird in der Religion nicht akzeptiert.» Evans wuchs als Zeuge Jehovas auf.
Weiter erklärte er: «Es ist ein beängstigend düsterer Ort, wie ein Kind zu sein, das weiss, dass man irgendwie ‚falsch‘ liegt, aber keine Ahnung hat, warum das so ist oder wie man es beheben kann. Ich hasste die Schule. Kinder können furchtbar intolerant sein, einige von ihnen sind böse kleine Mistkerle. Alles, was an dir und dir ein bisschen anders ist, ist ein Ziel – und ich war in fast jeder möglichen Hinsicht anders.»
In dem Buch, von dem The Guardian einen Auszug veröffentlichte, erinnerte sich der Schauspieler auch an einen Vorfall im Mathematikunterricht, als ein Klassenkamerad sich weigerte, neben ihm zu sitzen, obwohl dies der einzige freie Platz war. «Als Kind so behandelt zu werden und das Gefühl zu bekommen, dass mit einem grundsätzlich etwas nicht stimmt, ist so schmerzhaft und bleibt im Gedächtnis», sagte Evans dem Guardian. Ständig hätten ihm die anderen Kinder das Gefühl gegeben, «dreckig» oder «krank» zu sein.
Er habe sich nicht in der Lage gefühlt, seinen Eltern von dem Mobbing zu erzählen, weil er sich «zu sehr für die Schimpfwörter schämte», mit denen er angesprochen wurde, und weil er Angst hatte, von ihnen aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen abgeschnitten zu werden. «Ich musste immer wieder analysieren, was mich dazu veranlasste, dies zu tun. War es meine Stimme? Bin ich etwa ein bisschen verweichlicht?», erklärte er.
Nachdem er erfolgreicher und beliebter geworden war, wurde seine Sexualität öffentlich bekannt. Trotzdem tat es sich lange schwer, passende schwule Rollen zu finden. Erst das Drama «Our Son» änderte dies. «Ich war schon seit einer Ewigkeit bereit, diesen Schritt zu gehen und eine queere Rolle zu spielen», sagte der 44-Jährige, «doch ich hatte einfach nicht die richtige Geschichte gefunden.» (MANNSCHAFT berichtete).
Mit dem erfolg ging allerdings auch einher, dass die Ältesten der Kirche seiner Eltern diese aufforderten, nicht mehr mit ihm zu reden. Wie Evans berichtet, sei die Reaktion seines Vaters aber ganz anders ausgefallen. Er habe ihn als seinen Sohn umarmt.
«Boy from the Valleys: An Unexpected Journey» erscheint am 7. November.
Der neue James Bond wird noch gesucht. Filmemacher Matthew Bauer hat gleich mehrere gefunden. Seine Doku erzählt von echten Menschen, die James Bond heissen. Und zeigt, wie der Name ihr Leben bestimmt (MANNSCHAFT berichtete).
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