Homophober Messerstecher gesucht – 5.000 Euro Belohnung!
Für Hinweise, die zur Aufklärung der Straftat führen, hat die Staatsanwaltschaft Berlin eine Belohnung ausgelobt
Zu einem homophoben Übergriff, der sich am Mittwoch, den 8. März 2018 in Neukölln ereignet hat, suchen die Staatsanwaltschaft Berlin und die Ermittler des Polizeilichen Staatsschutzes beim Landeskriminalamt nach Zeugen.
Gemeinsam mit seinem 27 Jahre alten Lebensgefährten lief ein 24-jähriger Mann im März gegen 23.40 Uhr über einen Spielplatz in der Mainzer Straße. Sie wurden dort von zwei Jugendlichen angesprochen und nach Zigaretten gefragt, woraufhin das Paar ohne zu reagieren weiterging. Die beiden Unbekannten folgten ihnen und der Jüngere bekam plötzlich einen Faustschlag gegen den Kopf. Anschliessend rammte man ihm ein Messer in den Oberschenkel.
21-Jähriger in Münchner U-Bahn als «Transe« beschimpft und geschlagen
Der Verletzte rettete sich zusammen mit seinem Partner, der nicht angegriffen wurde, in eine nahegelegene Bar, wo Gäste einen Rettungswagen und die Polizei alarmierten. Die Angreifer flüchteten unerkannt. Der 24-Jährige kam in ein Krankenhaus, wo die Stichwunde versorgt werden musste.
Die Ermittler fragen:
- Wer hat die Tat beobachtet und kann Angaben zu den Tätern machen?
- Wer kann sonst sachdienliche Hinweise geben?
Zeugen werden gebeten, sich bei der Fachdienststelle des Polizeilichen Staatsschutzes unter der Telefonnummer (030) 4664-953128 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.
Eine Belohnung auszusetzen ist kein gewöhnlicher Schritt Für Hinweise, die zur Aufklärung der Straftat führen, hat die Staatsanwaltschaft Berlin eine Belohnung von bis zu 5.000 Euro ausgelobt. Dass eine Belohnung ausgesetzt wird, ist nicht alltäglich – sagte uns die Berliner Polizei. Ein möglicher Grund: Man kommt anders nicht mehr weiter.
Die Belohnung ist laut Polizei ausschliesslich für Personen aus der Bevölkerung bestimmt, nicht für solche, zu deren Berufspflichten die Verfolgung von Straftaten gehört. Personen, die an der Tat beteiligt waren, sind von einer Zuteilung ausgeschlossen. Die Verteilung der Belohnung findet unter Ausschluss des Rechtsweges statt.
Hassgewalt in Berlin auf hohem Niveau Das schwule Anti-Gewalt-Projekt Maneo hat für Berlin im Jahr 2017 insgesamt 324 Übergriffe und Gewalttaten gegen Homosexuelle und trans Menschen registriert. Die Delikte reichten von Beleidigungen (27 Prozent) über einfache und schwere Körperverletzung (31 Prozent), Nötigung und Bedrohung (25 Prozent) bis zu Raubstraftaten (14 Prozent), heißt es im Maneo-Report für 2017. Gegenüber 2016 ist das eine Steigerung um 33 Fälle. Sichtbar werde aber nur die Spitze des Eisberges, erklärte Projektleiter Bastian Finke.
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