Homofeinde greifen Valentinos inklusive Kampagne an
Wie ein Foto Konservative zum Durchdrehen bringt
Der Hass der konservativen Instagram-Blase entlädt sich wieder. Dieses Mal mit Hetze gegen das Modehaus Valentino und das Selbstporträt eines schwulen Fotografen für die neue Kampagne.
Erst erwischte es Harry Styles, Cardi B und Megan Thee Stallion, dann Lil Nas X (MANNSCHAFT berichtete) und nun das Modehaus Valentino. Sie alle werden gerade Opfer von rechtskonservativer, homofeindlicher Hetze in den sozialen Medien. Dabei hat alles so schön begonnen.
Wie die Musiker*innen wollte auch Valentino ein Zeichen für Vielfalt und Inklusion setzen und veröffentlichte das Selbstporträt des schwulen Fotografen Michael Bailey Gates. «Die Freiheit des Ausdrucks und die Wertschätzung für die Grenzenlosigkeit der Individualität kennzeichnen die neue #ValentinoCollezioneMilano-Kampagne», schreibt das Modehaus auf Instagram neben dem Foto.
Das androgyne Aussehen, die Nacktheit und die Handtasche waren jedoch zu viel für das vermutlich fragile Männlichkeitsbild mancher konservativer Kommentator*innen. «Das ist ZU viel», schrieb eine Person. «Sind die Handtaschen für Frauen oder für wen? Für wen wurde diese Werbung gemacht? Das sieht eklig aus, Entschuldigung. Fotos wie dieses sollten Kindern nicht einmal gezeigt werden.»
Eine andere Person fügte hinzu, dass sie dieser «Geschlechterkonfusionsquatsch» krank mache. Währenddessen kommentierte jemand: «Freiheit des Ausdrucks meint nicht, dass ihr das Offensichtliche festzustellen braucht und die Verwandlung von Männer in Frauen fördern solltet. Ich mag eure Produkte, aber es wird mich schlecht, wenn ich Männer anschaue, die Frauen sein möchten und das in unsere Rachen runter schieben. Ich mag echte Frauen, die eure Produkte tragen, nicht Männer, die sich in Frauen verwandeln möchten.»
Die neue Kampagne zog seine Kreise durch die rechte Medienblase und so überschütteten Konservative den Post mit kotzenden Emojis. Die Hasskommentare waren zu viel für Michael Bailey Gates. Der Fotograf musste sein sein Instagram-Profil auf Privat ändern. Das Modehaus stellte sich sofort hinter Gates und verurteilte die Angriffe auf ihn.
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Unter einem Repost des Bildes schreibt der Kreativ-Direktor Pierpaolo Piccioli einen berührenden offenen Brief an den Fotografen. «Hass ist kein Ausdruck, Hass ist eine Reaktion auf Angst und Angst kann schnell zu Aggression werden, welche sich entweder in einem Kommentar oder einem Angriff auf zwei küssende Männer in der U-Bahn entladen kann», schreibt er unter anderem und bezieht sich damit auf die Gewalt gegen ein schwules Paar in Rom (MANNSCHAFT berichtete).
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