«High Noon»: Queere Fotografie in Hamburg

Mit wegweisenden Arbeiten von Nan Goldin, David Armstrong, Mark Morrisroe und Philip-Lorca diCorcia

Nan Goldin, Jimmy Paulette And Tabboo! In The Bathroom, New York City, 1991 aus der Photographie/Sammlung F.C. Gundlach, Hamburg
Nan Goldin, Jimmy Paulette And Tabboo! In The Bathroom, New York City, 1991 aus der Photographie/Sammlung F.C. Gundlach, Hamburg (Bild: Nan Goldin, Courtesy the artist and Gagosian)

Die Subkultur der 80er Jahre, queeres Aufbegehren und neue Intimität: Eine Ausstellung in Hamburg widmet sich ganz besonderen Fotograf*innen.

Gezeigt werden die Arbeiten von Nan Goldin, David Armstrong, Mark Morrisroe und Philip-Lorca diCorcia.

Im von Wertekonservatismus und Neoliberalismus geprägten politischen Klima der Reagan-Ära der 1980er-Jahre beginnen mehrere Künstler*innen das Leben der New Yorker Szene festzuhalten. Intensiv, intim und für die damalige zeit schockierend.

Nan Goldin, David Armstrong, Mark Morrisroe und Philip-Lorca diCorcia – eng miteinander befreundet, halten sie ihr Leben fest. Mit autobiographischen Ansatz und unverwechselbarem Stil elevierten sie den Alltag zu etwas Besonderem, spiegelten ihn in Fiktion und idealisierten Archetypen wider. Motive wie Liebe, Leidenschaft und Freundschaft waren dabei ebenso gegenwärtig wie Verfall, Sucht und Aids.

Die Ausstellung «High Noon» zeigt ihre Werke nun bis 4. Mai 2025 in den DeichtorhallenNan Goldin, Jimmy Paulette And Tabboo! In The Bathroom, New York City, 1991, Cibachrome, 76,2 x 101,6 cm, Haus der Photographie/Sammlung F.C. Gundlach, Hamburg © Nan Goldin, Courtesy the artist and Gagosian Hamburg. Kuratiert von Sabine Schnakenberg werden rund 150 Arbeiten aus der Sammlung F.C. Gundlach präsentiert, die bis heute nachwirken – sowohl auf die Kunstwelt, als auch auf die gesellschaftliche Wahrnehmung von Sexualität, Beziehungen und Identität.

Begleitet wird die Schau von einem Rahmenprogramm. Mit dabei sind beispielsweise eine Kuratorenführung und eine Dragführung, die noch einmal auf spezielle Weise dazu einladen, in die bildliche Erweckungszeit der 80er Jahre in den USA einzutauchen.

Der vielfach preisgekrönte iranisch-amerikanische Autor Abdi Nazemian hat einen neuen Roman vorgelegt, der die Geschichte einer Familie aus dem Iran erzählt und deren jeweils unterschiedlichen Umgang mit Homosexualität analysiert (MANNSCHAFT berichtete).

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