Hassgewalt in Münster: Verletzter trans Mann wollte Lesben schützen
Die Polizei sucht einen Tatverdächtigen mit Anglerhut
Neue Details werden bekannt: Der 25 Jahre alte trans Mann ist beim CSD in Münster brutal niedergeschlagen und schwer verletzt worden, weil er Zivilcourage bewies.
Ein bislang unbekannter Tatverdächtiger hatte Zeug*innen zufolge am Samstagabend mehrere Frauen mit den Worten «Lesbische Hure» und «Verpisst euch» beschimpft und war drohend auf sie zugegangen, teilte die Polizei am Montag mit.
Der 25-jährige trans Mann habe die Situation mitbekommen und den Störer gebeten, die Beleidigungen zu unterlassen. Unvermittelt habe der Unbekannte ihm laut Zeug*innen dann brutal ins Gesicht geschlagen. Der Helfer habe das Gleichgewicht verloren, bevor ihn ein weiterer Faustschlag im Gesicht traf. Dann habe der 25-Jährige das Bewusstsein verloren und sei mit dem Kopf auf den Asphalt aufgeschlagen. Der nicht mehr ansprechbare Schwerstverletzte kam ins Krankenhaus, so die Polizei, und schwebte zunächst in Lebensgefahr (MANNSCHAFT berichtete).
Der Landesvorstand des Lesben- und Schwulenverbandes NRW sprach von einem brutalen Angriff und einer «transfeindlichen Gewalttat» gegen den jungen trans Mann Malte. Dieser sei mit Hirnblutungen in die Uniklinik Münster eingeliefert worden. «Wir hoffen, dass er sich von dem brutalen Angriff wieder vollständig erholen kann. Die Polizei Münster und der polizeiliche Staatsschutz müssen diese transfeindliche Gewalttat schnell aufklären und als das einordnen, was sie ist: eine politisch motivierte Straftat», forderte Arnulf Sensenbrenner.
Das LSVD-Vorstandsmitglied weiter: «Wenn unsere Community noch nicht einmal beim Christopher Street Day sicher ist, zeigt das, wie sehr LGBTIQ-feindliche Hasskriminalität unsere Freiheit einschränkt.»
Suche nach Mann mit Anglerhut Mit einem Begleiter sei der Tatverdächtige zu Fuss geflüchtet. Laut Zeugen soll er zwischen 1,70 bis 1,80 Meter gross, etwa 18 bis 20 Jahre alt und von schmächtiger Statur sein. Er trug eine Jeans mit Schlag, ein T-Shirt und einen Anglerhut. Eine Ermittlungskommission wurde eingerichtet. Die Polizei sucht weitere Zeugen.
Wegen anhaltender Hassgewalt gegen LGBTIQ hat die Frankfurter Polizei ihre Präsenz verstärkt: Es gebe null Toleranz bei queerfeindlichen Übergriffen (MANNSCHAFT berichtete).
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