Gustav Peter Wöhler: Jens Spahn bringt Anerkennung für Homosexuelle
Es sei wichtig, öffentlich zu seinem Schwulsein zu stehen, findet der Schauspieler
Dass mit dem deutschen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ein offen homosexueller Politiker die Corona-Bekämpfung leitet, trägt nach Auffassung des Schauspielers Gustav Peter Wöhler zur Anerkennung von Schwulen und Lesben bei. «Es ist wirklich eine gute Sache, dass Jens Spahn Gesundheitsminister ist», sagte Wöhler (64) der Deutschen Presse-Agentur.
«Immer wenn ein Mensch, der von sich selbst sagt: Ich bin schwul, in eine herausragende Position kommt, bringt das eine Verbesserung mit sich», sagt Gustav Peter Wöhler. Ein Beispiel dafür sei der frühere Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, dessen «Ich bin schwul und das ist auch gut so» deutschlandweit zum geflügelten Wort geworden sei. «Das trägt alles dazu bei, dass es eine Selbstverständlichkeit wird. Man sieht dann eben: Die sind genauso qualifiziert wie andere auch. Nicht besser und nicht schlechter, sondern wie alle anderen. Wir sind einfach so geboren.»
Wöhler sagte, er selbst und sein polnisch-jüdischer Mann Albert Wiederspiel könnten sich im täglichen Leben in Berlin und Hamburg völlig uneingeschränkt bewegen. «Mein Mann sagt immer, er ist Ausländer, Jude und schwul, und von all dem ist das Schwulsein das einfachste. Ich selbst kann auch nicht sagen, dass ich in irgendeiner Weise diskriminiert werde.» Allerdings habe es sich ihm über Jahrzehnte hinweg eingeprägt, dass man vorsichtig sein müsse: «Wenn abends eine Jugendgruppe auf uns zukommt, dann gehen wir vielleicht nicht Hand in Hand.»
Wöhler war am Donnerstagabend in der Satireshow «Kroymann» zu sehen, in der mit Ausnahme von Annette Frier erstmals ausschliesslich queere Schauspieler und Schauspielerinnen mitwirkten. Höhepunkt der Show war ein gemeinsames Musikvideo mit dem Titel «Kurzsichtig», das sich auf ironisch-witzige Art mit dem Queersein beschäftigte (MANNSCHAFT berichtete).
Es sei wichtig, öffentlich zu seinem Schwulsein zu stehen, sagte Wöhler. Das gelte insbesondere für Prominente, denn dann stelle sich ein «Ach, der auch»-Effekt ein. «Meine Schwester war immer ein grosser Fan von Hape Kerkeling, und als sie hörte, dass er schwul ist, war es leichter für sie, mich in meinem Schwulsein zu akzeptieren.»
Der erste offen schwul lebende Künstler, den er selbst kennengelernt habe, sei der Kölner Autor und Regisseur Wally Bockmayer (1948-2014) gewesen. «Köln war ja immer so eine Hochburg des schwulen Lebens neben Berlin», sagte Wöhler. «Dirk Bach ist ein anderes Beispiel. Diese beiden sind schon in den 80er Jahren sehr offen damit umgegangen.»
Gustav Peter Wöhler war nach der Schauspielschule festes Ensemble-Mitglied am Hamburger Schauspielhaus. Im TV übernahm er u. a. Rollen in «Wehner» (Heinrich Breloer) sowie in Krimi-Reihen wie «Bella Block». Im Kino war u. a. in Doris Dörries «Erleuchtung garantiert» und Otto Waalkes‘ «7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug» zu sehen. Die Musik ist seine zweite grosse Leidenschaft: Seit 1995 ist er der Leadsänger der Gustav Peter Wöhler Band.
Das könnte dich auch interessieren
Regenbogenfamilie
Baby-News bei Ramona Bachmann und Ehefrau Charlotte Baret
Die Schweizer Fussballnationalspielerin Ramona Bachmann und ihre Ehefrau Charlotte Baret haben freudige Nachrichten verkündet: Das Paar erwartet sein erstes Kind.
Von Newsdesk Staff
Lesbisch
Sport
Schweiz
Pride
Shakira, Sport und Strassenfeste: So soll die World Pride 2025 werden
Vom 17. Mai bis 8. Juni 2025 findet in Washington, D.C. die World Pride statt. Erste Details sind nun bekannt.
Von Newsdesk Staff
Musik
Sport
Kurznews
Berliner Polizei rät Queers in bestimmten Gegenden zu mehr Vorsicht
Viele Menschen jüdischen Glaubens sagen, dass sie bestimmte Berliner Gegenden nicht mit sichtbaren Symbolen betreten, Queers agieren ähnlich. Polizeipräsidentin Barbara Slowik spricht von nötiger Wachsamkeit.
Von Newsdesk/©DPA
Polizei
Deutschland
Unterhaltung
Basketballer muss nach homophober Äusserung hohe Strafe zahlen
Dieses Interview war teuer. LaMelo Ball hat sich schwulenfeindlich geäussert und wurde deshalb von der NBA zur Kasse gebeten. Die Liga verhängte die höchstmögliche Strafe.
Von Newsdesk/©DPA
Kurznews
Sport
Gesellschaft