Gericht in Kuwait erklärt Trans-Verbot für verfassungswidrig
Amnesty International begrüsste die Entscheidung
In der Golfmonarchie Kuwait hat das Verfassungsgericht ein Gesetz für unrechtmässig erklärt, das trans Menschen diskriminiert.
Die 2007 eingeführte Regelung im Strafgesetzbuch verbietet Menschen die «Nachahmung des anderen Geschlechts» und sieht als Strafe bis zu ein Jahr Haft vor. Dieses Gesetz sei verfassungswidrig, weil es gegen das Recht auf persönliche Freiheit verstosse, entschied das Gericht am Mittwoch.
«Nachahmung des anderen Geschlechts» ist verboten Was genau in dem muslimisch geprägten Emirat als «unsittliche Geste oder Handlung in der Öffentlichkeit» beziehungsweise «Nachahmung des anderen Geschlechts» gilt, ist im betreffenden Gesetz nicht näher ausgeführt – wodurch sich sexuelle Minderheiten oft diskriminierender Behördenwillkür ausgesetzt sehen, wie die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisiert. Amnesty begrüsste die Entscheidung des Gerichts und sprach von einem wichtigen Durchbruch für trans Rechte in der Region.
Die Behörden in Kuwait äusserten sich zunächst nicht zu dem Gerichtsurteil. Auch in dem kleinen, ölreichen Golfstaat selbst ist das Gesetz umstritten.
Erst im Dezember war die Neuverfilmung des Musicals «West Side Story» von Regisseur Steven Spielberg in Saudi-Arabien und weiteren Golfstaaten aus den Kinos verbannt worden – wegen der Inklusion einer trans Figur (MANNSCHAFT berichtete).
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