FDP darf nicht beim CSD in Bremen dabei sein
Hintergrund ist ein Streit um Gendersprache
Bei der grossen CSD-Demo für die Menschenrechte von LGBTIQ in Bremen wollte die FDP mit einem Lastwagen mitfahren. Daraus wird nun nichts.
Beim Christopher Street Day in Bremen darf die FDP nicht mit einem Fahrzeug dabei sein. Ein entsprechender Antrag wurde abgelehnt, wie CSD-Sprecher Jermaine Greene bestätigte. Grund für die Absage ist demnach ein FDP-Antrag vom Juli 2024 in der Bremer Bürgerschaft mit dem Titel «Schluss mit Gendersprache im öffentlichen Dienst». Darin forderte die Partei, etwa die Verwendung des Gendersternchens in der behördlichen Kommunikation und Schule zu verbieten.
Er habe den Gesetzesvorstoss als queerfeindlich empfunden, sagte der Sprecher. Aus seiner Sicht sei eine Reaktion darauf wichtig. Dem Sprecher zufolge gab es innerhalb der Community unterschiedliche Meinungen zum Umgang mit der FDP, letztlich habe sich das Organisationsteam für eine Absage entschieden. Nicht alle seien glücklich damit. Über den Ausschluss der FDP hatte zunächst Radio Bremen berichtet.
Der Verein CSD Bremen sorgte schon vor ein paar Jahren für Wirbel, mit der Forderung, auf der Parade auf die Darstellung sexueller Handlung zu verzichten. Das hat vor allem die schwule Fetisch-Szene aufgebracht (MANNSCHAFT berichtete).
Die CSD-Demo ist am 23. August in Bremen. Im vergangenen Jahr waren rund 23'000 Menschen dabei. Auch wenn der FDP-Lastwagen nicht genehmigt wurde - einzelne FDP-Mitglieder könnten selbstverständlich mitlaufen, sagte der CSD-Sprecher. Es gehe auch nur um eine Entscheidung für dieses Jahr. Die Voraussetzung für eine Teilnahme am CSD sei, dass keine queerfeindliche Sprache benutzt und keine queerfeindliche Politik betrieben werde.
FDP und CDU werfen CSD-Team Intoleranz vor Die FDP Bremen kritisierte die Entscheidung. «Diese Form von Cancel-Culture widerspricht der Idee von Vielfalt und Freiheit und macht das CSD-Motto ,Gemeinsam. Laut. Für alle' unglaubwürdig», erklärte der Fraktionsvorsitze Thore Schäck laut Mitteilung.
Die CDU, die dem Antrag damals zugestimmt hatte, äusserte sich ähnlich. «Wer Toleranz einfordert, muss sie auch selbst leben – dazu gehört auch, legitime Meinungsunterschiede in Sachfragen wie etwa der Gendersprache auszuhalten», sagte der Bremer CDU-Landesvorsitzende Heiko Strohmann laut Mitteilung.
Kameraden vergewaltigt? Ex-Bundeswehrsoldaten stehen vor Gericht. Mitangeklagt ist ein 36-Jähriger, der die Tat beobachtet und nicht eingegriffen haben soll (MANNSCHAFT berichtete).
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