Verhaftete LGBTIQ in Uganda endlich wieder frei
19 Personen waren fast 50 Tage im Gefängnis
Ein ugandisches Gericht entschied jetzt über die Freilassung der 19 inhaftierten LGBTIQ. Beinahe 50 Tage waren sie im Gefängnis, nachdem sie im März – angeblich wegen Nichteinhaltung der Corona-Richtlinien – verhaftet wurden.
Die 19 LGBTIQ, darunter fünf vier Frauen, zwei bisexuelle und 13 schwule Männer, wurden am 29. März verhaftet, als die Polizei die Children of The Sun Foundation in Uganda stürmte. Die Angeklagten hätten im Schutzhaus für LGBTIQ die Social Distancing Regeln und das Versammlungsverbot für mehr als zehn Menschen missachtet. Von den ursprünglich 23 Verhafteten wurden vier kurz darauf aus Gesundheitsgründen wieder frei gelassen (MANNSCHAFT berichtete).
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Menschenrechtsgruppen meldeten, die Behörden würden die Schutzmassnahmen für die Corona-Pandemie ausnutzen und sexuelle Minderheiten in Uganda zur Zielscheibe machen. In Uganda können homosexuelle Handlungen mit lebenslanger Haft bestraft werden. Homophobie und Verfolgung von LGBTIQ sind weit verbreitet.
Patricia Kimera, eine Anwältin der Human Rights Awareness and Promotion Forum (HRAPF) besuchte die inhaftierten LGBTIQ letzten Freitag im Gefängnis. Sie war besorgt um deren Gesundheitszustand, da sie alle sehr schwach wirkten und einige Symptome von Malaria und Typhus zeigten. Mehrere der angeklagten LGBTIQ sind HIV-positiv und durften während der Haft ihre Medikamente nicht nehmen.
Da die Angeklagten keine Anwälte nehmen durften, vertrat Kimera die Gruppe vor Gericht. Sie forderte den Generalstaatsanwalt auf, den Fall abzuweisen, da die Anklage unbegründet sei. Das Versammlungsverbot gelte für öffentliche Plätze und nicht für Schutzhäuser, argumentierte sie.
Das Amtsgericht teilte mit, der Generalstaatsanwalt (DPP) habe die Anklage wegen «nachlässigem Verhalten, das zur Verbreitung einer Infektion führte» zurückgezogen. Somit wurde am Montag die Freilassung der LGBTIQ angeordnet.
Auch in anderen afrikanischen Ländern komme es zu gewalttätigen Übergriffen von Polizei und Militär bei der Durchsetzung der Corona-Ausgangssperren. Gerade Flüchtlingslager wie dem in Kakuma in Kenia trifft die Pandemie hart (MANNSCHAFT berichtete).
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