Für immer Carrie: Sarah Jessica Parker wird 60

«Ich arbeite einfach immer weiter und manches ist erfolgreich und anderes nicht.»

Sarah Jessica Parker
Sarah Jessica Parker (Bild: HBO)

Als Sex-Kolumnistin Carrie Bradshaw in «Sex and the City» wurde Sarah Jessica Parker zum Weltstar. Jetzt wird «SJP» 60 Jahre alt, schauspielert weiter - macht aber auch Wein, Schuhe und Bücher.

Einmal Carrie, immer Carrie: Auch rund 20 Jahre nach dem Ende der Erfolgsserie «Sex and the City» strömen immer noch Fans zum Serien-Haus von Hauptdarstellerin Sarah Jessica Parker im New Yorker West Village - so viele, dass die Besitzerin sich gerade gezwungen sah, ihren Treppenaufgang mit einem Tor vor foto-wütigen Fans zu schützen. 

15.01.2025, USA, New York: Das Haus von Hauptfigur Carrie Bradshaw (Sarah Jessica Parker). Rund 20 Jahre nach dem Ende von «Sex and the City» will die Besitzerin des Hauses angesichts des anhaltenden Touristen-Anstroms ihren Treppenaufgang mit einem Tor verriegeln
(Bild: Christina Horsten/dpa)

Die Rolle der Sex-Kolumnistin Carrie Bradshaw machte Parker, die am Dienstag (25. März) 60 Jahre alt wird, zum Weltstar - dabei hätte sie sie fast gar nicht erst angenommen.

Ihr Ehemann, der US-Schauspieler Matthew Broderick, habe nach dem Lesen des Skripts gesagt, diese Serie werde sie «zu berühmt» machen - und auch sie habe zunächst Zweifel gehabt, sagte Parker einmal in einem Interview. «Der Prduzent hat mich daraufhin überredet, die ersten beiden Folgen zu machen und dann weiterzusehen. Ich bin am ersten Tag zur Arbeit gegangen, habe es jede Sekunde geliebt und nie wieder zurückgeschaut.»

22.11.2024, Turin: Die US-Schauspielerin Sarah Jessica Parker (l) und und ihr Mann Matthew Broderick, posieren für Fotos auf dem roten Teppich zur Eröffnung des 42. Turiner Filmfestivals
Sarah Jessica Parker (l) und und ihr Mann Matthew Broderick auf dem roten Teppich zur Eröffnung des 42. Turiner Filmfestivals (Bild: Davide Di Lalla/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa)

«Sex and the City» prägte das Bild von New York Die Serie wurde zum Welterfolg - und prägte das Bild von New York. Sechs Staffeln und zwei Kinofilme lang verfolgten Millionen Fans weltweit die Beziehungskrisen, Partyabenteuer und Alltagsprobleme von vier Frauen in Manhattan - Bradshaw (Parker), Samantha Jones (Kim Cattrall), Charlotte York (Kristin Davis) und Miranda Hobbes (Cynthia Nixon). Es ging um Freundschaft, Männer, Schuhe, Cocktails, Liebe und Kinder - aber vor allem und so explizit wie wohl nie zuvor im US-Fernsehen um Sex. 

Fans verfielen der Serie so stark, dass es in New York seitdem eigene Bus-Touren nur zu den «Sex and the City»-Schauplätzen gibt. Inzwischen gibt es mit «And Just Like That...» (MANNSCHAFT berichtete) sogar schon eine Fortsetzungsserie, deren dritte Staffel im Sommer starten soll. 

Schon als Kind auf der Bühne und vor der Kamera Selbstverständlich hat Parker auch andere Rollen gespielt - am Theater, im Film und im Fernsehen, vor und nach «Sex and the City». Schon als Achtjährige stand sie für den Fernsehfilm «The Little Match Girl» vor der Kamera, danach unter anderem für den Hollywood-Film «Der Club der Teufelinnen» und immer wieder spielte sie auch am New Yorker Broadway, mehrfach auch schon gemeinsam mit Ehemann Broderick. 

An den Erfolg von Carrie Bradshaw kam bislang keine ihrer anderen Rollen heran - und das, obwohl die Serie von der Realität weit entfernt ist, wie auch Parker zugibt. «Auch Menschen, die Schuhe lieben - die haben doch nicht so viel Zeit, mit ihren Freunden zusammen zu sein», sagt Parker.

«Das fand ich immer am unrealistischsten an der ganzen Serie, wie viel Zeit sie alle hatten.»

Sarah Jessica Parker

«Das fand ich immer am unrealistischsten an der ganzen Serie, wie viel Zeit sie alle hatten.» Und ja, auch sie trage gerne High Heels - aber ansonsten sei sie ganz anders als Carrie, auch das hat Parker immer wieder betont. 

«Ich arbeite einfach immer weiter» Sie lese keine Rezensionen und störe sich nicht an Misserfolgen, sagt Parker. «Ich arbeite einfach immer weiter und manches ist erfolgreich und anderes nicht. Und so habe ich mir meine Karriere vorgestellt.» Längst ist Parker auch schon in andere Branchen vorgestossen: Sie verkauft unter anderem Wein, designt Schuhe und liest - so leidenschaftlich, dass sie inzwischen schon eine eigene Buchreihe herausgibt und in diesem Jahr als Jurorin beim renommierten Booker Prize engagiert wurde. 

Mit Broderick ist Parker - nach schlagzeilenträchtigen Beziehungen unter anderem mit Nicolas Cage, John F. Kennedy Jr. und Robert Downey Jr. - inzwischen seit fast 30 Jahren verheiratet. Als sie den damals schon berühmten Schauspieler kennenlernte, sei sie absolut fasziniert gewesen, erinnert sich Parker. «Aber sein Erfolg war ganz entspannt. Er trug ihn wie ein New Yorker.» Das Paar hat drei Kinder, einen 2002 geborenen Sohn und 2009 von einer Leihmutter ausgetragene Zwillingstöchter. «Wir haben gute Tage, mittlere Tage und schlechte Tage. Das ist eine Ehe.»

«Wie mit dem Empire State Building herumzulaufen» Geboren wurde Parker 1965 in dem 5.000-Einwohner-Städtchen Nelsonville im US-Bundesstaat Ohio. Ihre Eltern trennten sich kurz darauf und die Mutter heiratete erneut. Parker hat insgesamt sieben Geschwister und Halbgeschwister und wuchs in armen Verhältnissen auf. «Es gab einige Weihnachten ohne Geschenke. Aber meine Eltern haben uns sehr viel Liebe gegeben.» 

Schon als Kind ging Parker für die Schauspielerei nach New York - und die Stadt ist bis heute ihre grosse Liebe. Parker nimmt offensiv am öffentlichen Leben teil, zeigt sich auf der Strasse und in der U-Bahn, unterstützt lokale Geschäfte und Restaurants und veröffentlicht Bilder davon in den sozialen Medien. Ständig werde sie von anderen Menschen erkannt, angesprochen und fotografiert, sagt der Moderator Andy Cohen, der mit ihr seit langem befreundet ist. «Mit ihr herumzulaufen ist wie mit dem Empire State Building herumzulaufen.»

Trotzdem: Freiwillig würde sie die Millionenmetropole nie verlassen, sagt Parker immer wieder. «Vorgestellt hätte ich mir mein Leben so nie. Schon als kleines Kind habe ich davon geträumt, Schauspielerin zu werden. Alles andere kam überraschend und war wunderbar.» Von: Christina Horsten, dpa

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