Französische Nationalversammlung für künstliche Befruchtung für Lesbenpaare
Das Unterhaus des Parlaments billigte einen überarbeiteten Paragrafen, der Teil eines neuen Bioethikgesetzes ist
Die französische Nationalversammlung hat grünes Licht für die künstliche Befruchtung auch für lesbische Paare und unverheiratete Frauen gegeben. Schon zum zweiten Mal. Der Senat muss noch zustimmen.
Das Unterhaus des Parlaments billigte in der Nacht zu Samstag einen überarbeiteten Paragrafen, der Teil eines neuen Bioethikgesetzes ist. Der Text wurde nach einer zweiten Lesung unter Beifall mit 60 gegen 37 Stimmen und 4 Enthaltungen angenommen.
Diese Ostschweizer Regenbogenfamilie lebt polyamourös
Die Nationalversammlung hatte dem Paragrafen in einer ersten Lesung bereits im vergangenen Oktober zugestimmt. Nach heftigen Debatten ging er aber nochmals an einen Sonderausschuss zurück. Nun muss auch der Senat ein zweites Mal darüber entscheiden.
Bisher ist die künstliche Befruchtung nur heterosexuellen Paaren erlaubt, die keine Kinder zeugen können. Die Reform war ein grosses Versprechen von Präsident Emmanuel Macron. Daran hagelt es Kritik von katholischen Verbänden und Politiker*innen aus dem rechten Spektrum. Macron begrüsste die Annahme des Textes und das Engagement der Parlamentarier. Eine friedliche Debatte habe zu einem ausgewogenen Text geführt, schrieb der Präsident auf Twitter.
Erst im Februar hatten in Israel schwule Väter das Recht auf Leihmutterschaft erkämpft. Die stand dort bisher nur heterosexuellen Paaren und unfruchtbaren Frauen offen (MANNSCHAFT berichtete).
Eine Entscheidung des Senats könnte Medienberichten zufolge erst Anfang kommenden Jahres erfolgen. Die Parlamentskammer wollte die Rückerstattung der Kosten einer künstlichen Befruchtung durch die Sozialversicherung auf Fälle beschränken, in denen eine medizinische Notwendigkeit besteht. Das würde lesbische Paare und alleinstehende Frauen von der Kostenerstattung grösstenteils ausschliessen. Der verabschiedete Entwurf der Nationalversammlung sieht weiterhin eine Rückerstattung vor.
Ein Verbot der Verstümmelung von inter Kindern, ausser in lebensbedrohlichen Situationen und ohne Zustimmung der Betroffenen wurde dagegen ablehnt. Nur neun Abgeordnete hätten für den Änderungsantrag gestimmt.
Das könnte dich auch interessieren
Grossbritannien
Barleute als «Gender-Polizei»? Widerstand gegen britisches Anti-trans-Gesetz
Die britische Menschenrechtskommission EHRC steht massiv in der Kritik: Ein neuer Code of Practice könnte trans Menschen aus geschlechtsspezifischen Räumen ausschliessen. Hunderte Unternehmen warnen vor Diskriminierung und Konflikten im Alltag.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
TIN
Politik
Buch
Warum verehrte eine lesbische Frau Adolf Hitler?
Wie kann sich eine lesbische Frau mit Hitler und den Nazis identifizieren? Mit dieser Frage beschäftigt sich eine lesenswerte Biografie über Stephanie Hollenstein, Hitlers queere Künstlerin.
Von Christian Höller
Lesbisch
Geschichte
Österreich
Kultur
USA
Attentat auf Charlie Kirk: Mutmasslicher Täter wegen Mordes angeklagt
Der Tod von Charlie Kirk entfaltet in den USA enorme politische Wirkung. Während das Verfahren gegen den mutmasslichen Attentäter anläuft, wird Kirk von vielen Anhänger*innen schon zum Märtyrer stilisiert.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
TIN
Norwegen
Doku über Skandal-Paar: Die Prinzessin und ihr bisexueller Schamane
«Ein Schamane und eine Prinzessin verlieben sich ... und es gibt Bösewichte», so wird die Netflix-Doku angekündigt. Bei der Geschichte von Märtha Louise und Durek Verrett geht es also um mehr als nur eine royale Liebesgeschichte.
Von Newsdesk Staff
Gesellschaft
International
Liebe
Bi