Förderprogramm nimmt ersten offen schwulen Wrestler unter Vertrag

Aaron Rourke schreibt Geschichte im Wrestling

Aaron Rourke
Vorurteile hätten ihn nur angespornt, so Aaron «Evil Gay» Rourke. (Bild: Live Pro Wrestling EventsI/Instagram)

Als erster offen schwuler Wrestler wurde Aaron Rourke Teil des neu gestarteten Rekrutierungsprogramms von World Wrestling Entertainment. Sein Spitzname «Evil Gay» könnte nicht treffender sein, denn Rourke ist entschlossen, die Wrestling-Welt zu erobern.

Die Ankündigung erfolgte im Rahmen der Show «Wrestling Open» auf dem Streamingdienst IWTV. Nach einem packenden Match gegen Rex Lawless überreichte ihm der Ringansager Rich Palladino den Vertrag. Emotional bewegt schlug Rourke die Matte und kämpfte mit den Tränen.

«Ich habe von diesem Moment geträumt, seit ich ein Kind war, und ich muss allen danken, die mich hierher gebracht haben», sagte er in seiner Dankesrede. «Für alle, die gesagt haben, dass das unmöglich sei – danke, denn eure Kritik und Vorurteile haben mich zu dem Arbeitstier gemacht, das ich heute bin. Für jeden, dem gesagt wurde, dass seine Träume zu gross seien: Lasst mich das Beispiel sein, dass alles möglich ist.»

Eine steile Karriere im Independent-Wrestling

Aaron Rourke stammt aus Long Island aus dem US-Bundesstaat New York und hat sich in der Independent-Szene einen Namen gemacht. Er gewann Titel in Promotions wie Chaotic Wrestling und Create-A-Pro Wrestling und beeindruckte mit Auftritten bei Limitless Wrestling, Beyond Wrestling und sogar in Shows von All Elite Wrestling (AEW). Seit 2022 ist er regelmässig Teil von «EFFY’s Big Gay Brunch», einem LGBTQ-freundlichen Wrestling-Event im Zeichen von Vielfalt im Ring.

«Die Welt wird ihren neuesten und hellsten Stern kennenlernen, und sein Name ist ‹Evil Gay› Aaron Rourke», erklärte der Wrestler selbstbewusst. Er wolle ein Vorbild für LGBTQ-Personen im Wrestling sein.

WWE ID: Ein neues Kapitel für Independent-Wrestler

Das am 29. Oktober gestartete ID-Programm von World Wrestling Entertainment (WWE) soll unabhängige Wrestler auf ihrem Entwicklungsweg unterstützen. Es bietet finanzielle Förderung, Mentoring und Training, während die Wrestler weiterhin in kleineren Promotions aktiv bleiben können. Anders als bei regulären WWE- oder NXT-Verträgen gehören die Teilnehmenden nicht zur Hauptroster der WWE, sondern bleiben unabhängig. WWE hat jedoch ein Vorkaufsrecht, falls ein Angebot von der Konkurrenz vorliegt.

Aaron Rourke gehört zu den fast 20 Wrestlern, die bislang Teil des Programms wurden. Sollte er in Zukunft einen Vollzeitvertrag mit der WWE unterschreiben, würde er in die Fussstapfen von Jake Atlas und Quincy Elliott treten. Beide waren die ersten männlichen LGBTQ-Wrestler im Vollzeitroster der WWE, Elliott outete sich später als nicht-binär.

Fans sehen Rourkes Weg als Meilenstein für die Repräsentation im Wrestling – und ein Zeichen dafür, dass die WWE sich zunehmend für Vielfalt und Inklusion öffnet.

Mehr: «Gladiator II» – Wo sind die schwulen Küsse geblieben? (MANNSCHAFT berichtete)

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