Flitzer mit Regenbogenfahne bei WM-Spiel Portugal – Uruguay
Auf seinem Shirt befand sich eine Solidaritätsbotschaft für die Ukraine
Beim WM-Gruppenspiel zwischen Portugal und Uruguay hat ein Flitzer mit einer Regenbogenfahne und weiteren politischen Botschaften für Aufsehen gesorgt.
Wenige Minuten nach dem Beginn der zweiten Halbzeit lief am Montagabend im Lusail Stadion in Katar ein Zuschauer mit einer bunten Fahne über den Rasen, konnte aber schnell von Ordnern gestoppt werden. Schiedsrichter Alireza Faghani hob die Fahne auf und brachte diese vom Spielfeld. Über die Motive des Flitzers konnte zunächst nur spekuliert werden.
Auf dem Superman-Shirt der Person stand vorne auf der Brust zudem «Save Ukraine» und auf dem Rücken «Respect for Iranian Women».
Möglicherweise suchte sich der Mann dafür gezielt dieses Spiel aus, weil der Schiedsrichter aus dem Iran stammt, wo das Regime seit Wochen versucht, eine massive Protestbewegung zu unterdrücken.
Homosexualität ist im WM-Gastgeberland Katar verboten und wird mit bis zu sieben Jahren Gefängnis bestraft. Im Zuge des Turniers wird deshalb weltweit über die Sicherheit von LGBTIQ in Katar diskutiert (MANNSCHAFT berichtete).
Der Umgang mit dem Thema überlagerte die WM bereits vor dem ersten Spiel und auch während des Turniers. Mehrere europäische Teams wollten zunächst in Katar mit einer Kapitänsbinde in Regenbogen-Farben antreten. Im September entschieden sie sich dann jedoch dazu, eine Binde mit dem sogenannten «One Love»-Symbol zu tragen, auf der ein Herz in bunten Farben zu sehen ist (dazu der MANNSCHAFT-Kommentar).
Noch vor den ersten Spielen der englischen, deutschen oder dänischen Nationalmannschaften in Katar machten alle Teams unter dem Druck des Weltverbandes FIFA jedoch einen Rückzieher und verzichteten auf diese Form des Protestes. Die FIFA drohte den Kapitänen beim Tragen einer solchen Binde die Gelbe Karte an und liess mögliche weitere Sanktionen gezielt offen. Dass keines der Teams daraufhin mit der «One Love»-Binde auflief, sorgte vor allem in Deutschland und Dänemark für massive Kritik.
Vor dem Spiel Ungarn gegen Deutschland im Rahmen der Fussball-EM im vergangenen Jahr hatte ein junger Mann mit Regenbogenfahne unerlaubt das Spielfeld betreten. Er stellte sich vor den Spielern der Ungarischen Nationalmannschaft auf und hielt die Flagge in die Luft (MANNSCHAFT berichtete).
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