FIFA-Präsident Infantino verteidigt erneut WM-Gastgeber Katar
Das Land steht seit Jahren wegen der Menschrechtslage in der Kritik
FIFA-Präsident Gianni Infantino hat den WM-Gastgeber Katar erneut gegen Kritik an der Menschenrechtslage im Land verteidigt.
«Die Fortschritte sind nicht zu leugnen», sagte der Schweizer (52) am Mittwoch im Wien während einer Rede beim Kongress der Europäischen Fussball-Union UEFA. «Wir wissen, dass nicht alles perfekt ist. Wenn es neue Gesetze gibt, gibt es immer Menschen die denken, sie seien klüger. Das ist in allen Ländern gleich. Ich bin persönlich dafür da, immer wieder an die Behörden zu appellieren, die neuen Gesetze durchzusetzen.»
Er habe «Informationen», dass dies auch der Fall ist.
Norwegens offen lesbische Verbandspräsidentin Lise Klaveness ist sich da nicht so sicher und fragt «Sind LGBTIQ während der WM in Katar wirklich sicher?» (MANNSCHAFT berichtete)
Ein katarischer Sicherheitsverantwortlicher sprach sich gegen das Zeigen von Regenbogenfahnen aus, weil er mögliche Angriffe befürchtet (MANNSCHAFT berichtete).
Katar steht seit Jahren u.a. wegen der Situation für ausländische Arbeiter in der Kritik. Zuletzt hatten Menschenrechtsorganisationen die Fortschritte deutlich bemängelt (MANNSCHAFT berichtete). Die Regierung des Emirats verweist auf die neue Gesetzgebung. Infantino hatte zuletzt mit einem Vergleich der ausländischen Arbeiter und seiner Eltern als Gastarbeiter in der Schweiz für Irritationen gesorgt.
Im April hatte der frühere UEFA-Präsident Michel Platini Infantino Medienberichten zufolge bei der französischen Justiz angezeigt. Es gehe laut Medienberichten um den von Platini schon länger erhobenen Vorwurf, Infantino habe ihn bei seiner Bewerbung als FIFA-Chef 2016 hintergangen, und er sei Opfer eines Komplotts geworden. Platini habe mitgeteilt, Infantino bereits im vergangenen November bei der Pariser Staatsanwaltschaft wegen «aktiver Einflussnahme» angezeigt zu haben.
Der Franzose Platini kritisiert Geheimtreffen zwischen dem Schweizer Infantino und dem früheren Schweizer Bundesanwalt Michael Lauber während laufender Ermittlungen gegen den Fussball-Weltverband FIFA. Platini, früher Präsident der Europäischen Fussball-Union (UEFA), war wie der damalige FIFA-Präsident Sepp Blatter 2015 für mehrere Jahre für alle Fussball-Aktivitäten gesperrt worden. Grund war eine dubiose Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken, die Platini 2011 von Blatter erhielt. Platini meint, er habe 2016 eine grosse Mehrheit für seine Bewerbung als FIFA-Chef gehabt. Infantino habe dies hintertrieben.
Das könnte dich auch interessieren
Österreich
Starker Rechtsruck in Wien – Aber Bürgermeister kann weitermachen
Die queerfeindliche und rechtsextreme FPÖ legte bei den Wiener Wahlen deutlich zu. Die Sozialdemokraten bleiben jedoch stärkste Kraft. Damit ist die Finanzierung von queeren Projekten für die nächsten fünf Jahre gesichert.
Von Christian Höller
LGBTIQ-Rechte
Queerfeindlichkeit
News
Politik
Grossbritannien
Nach Gerichtsurteil: Trans Frauen sollen Männerklo benutzen
Trans Frauen sind keine Frauen? Das hat der britische Supreme Court entschieden. Nun gingen gegen das Urteil Tausende auf die Strasse. Bei der Demo kam es offenbar zu Sachbeschädigungen.
Von Newsdesk/©DPA
News
TIN
Justiz
Religion
Homosexualität, Zölibat, Priesterinnen – Erwartungen an den neuen Papst
Bislang ging es um den toten Papst Franziskus. Nun richten sich alle Augen auf die Wahl des Nachfolgers. Wer könnte Nummer 267 werden? Und wie wird er mit den Themen Homosexualität, Zölibat, Priesterinnen umgehen?
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
International
Deutschland
Mann bei queerfeindlichem Angriff in Frankfurt verletzt
Wegen ihrer Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung werden Menschen immer wieder angegriffen.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News