Ex-Fussballer Marcus Urban will Gruppen-Coming-out organisieren
«Um die entstehende Aufmerksamkeit auf mehrere Schultern zu verteilen»
Noch immer hatte kein aktiver männlicher Fussballprofi in Deutschland sein Coming-Out. Ex-Fussballer Marcus Urban will das ändern.
Der schwule Ex-Jugendnationalspieler Marcus Urban will gemeinsam mit Kollegen ein Gruppen-Coming-Out im Profifussball organisieren. «Daran arbeite ich bereits seit vielen Jahren. Wir gehen mit der nötigen Geduld, Lockerheit und mit Spass an die Sache heran. Klar ist: Es wird passieren», sagte der 52-Jährige dem Nachrichtenportal t-online.
Es habe schon mehrere Versuche dafür gegeben, sagte er. «Bisher sind sie immer gescheitert, weil sich die Spieler uneinig waren oder einige Angst hatten. Auch die Transferphase kann ein Faktor sein. Plötzlich möchte sich ein Profi nicht outen, weil er von seinem Verein verkauft werden will.» Es mangele oft an Unterstützung für die Spieler.
Mit der Kampagne «Sports Free» wollen Urban und seine Mitstreiter das Coming-Out vorbereiten. «Für die Spieler bauen wir aktuell eine digitale Plattform, auf der jeder von ihnen sein Coming-out individuell gestalten kann. Am Ende wollen wir das Ganze aber trotzdem als Gruppe über die Bühne bringen, um die entstehende Aufmerksamkeit auf mehrere Schultern zu verteilen», sagte er.
Mit Vereinen, Spielern, Präsidenten und Informanten drehe man bereits einen Dokumentarfilm über Homosexualität im Fussball. Mehrere Bundesligisten hätten schon hohe Beträge für «Sports Free» gespendet oder zugesagt, darunter Borussia Dortmund, der VfB Stuttgart, der SC Freiburg und der FC St. Pauli, sagte Urban.
Bei den Fussballerinnen sieht die Situation etwas anders aus. Hier sprachen jüngst die beiden Topspielerinnen Pernille Harder und Magdalena Eriksson offen über ihre Beziehung und über Diversität im Sport (MANNSCHAFT berichtete).
Einer Studie des Weltverbandes FIFA zufolge, werden Fussballerinnen öfter homophob beschimpft als ihre männlichen Kollegen (MANNSCHAFT berichtete).
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