Evian bekämpft Homophobie mit Humor
Die französische Mineralwassermarke weist homofeindliche Tweets in die Schranken
Mit kleinen Zeichnungen feiert Evian die Vielfalt. Doch auch nach einem Jahr gibt es immer noch homophobe Reaktionen auf ein Händchen haltendes Männerpaar. Evian lässt nicht mit sich diskutieren.
Vor einem Jahr lancierte Evian in Frankreich eine Spezialedition des berühmten Mineralwassers aus den Alpen. Die Illustratorin Tiffany Cooper steuerte zwölf Motive bei, die die Hauptstadt Paris mit ihrer ganzen Vielfalt zelebrieren. Zu sehen sind unter anderem eine Dame mit gestreifter Bluse vor der Arc de Triomphe, ein Mann mit dunkler Hautfarbe auf dem Fahrrad vor dem Eifelturm und ein Händchen haltendes Männerpaar auf der Place de la Bastille.
Letzteres Motiv scheint auch heute noch – mehr als einem Jahr nach der Lancierung – bei gewissen Menschen homophobe Reaktionen zu schüren. Via Twitter machte User Ivar Ragnarsson seiner Homophobie Luft. Er habe nicht bemerkt, dass «zwei Männer, die Hände halten» auf der Flasche seien.
«Die Propaganda, die sie uns aufzwingen, ist zu viel», twitterte Ragnarrson auf Französisch. Er postete ein Video, in dem er die Flasche mit dem betreffenden Motiv in den Mülleimer wirft und als «Scheisse» bezeichnet.
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Der offizielle Twitter-Account von Evian Frankreich sah den Tweet und hatte eine einfache Antwort übrig.
Evians Reaktion begeisterte die Internetgemeinde und wurde rund 85’000 Mal retweetet und fast 250’000 Mal geliket. Ein «Merci» gab es auch von der französischen LGBTIQ-Organisation «Stop Homophobie».
Bei der Lancierung der Spezialedition vor einem Jahr gab es Boykottaufrufe gegen Evian. Die Mineralwassermarke wolle «die traditionelle Familie» zerstören, hiess es. Die Gegner*innen riefen dazu auf, statt Evian die Marken Badoit oder Salvetat zu kaufen. Sie realisierten jedoch nicht, dass sowohl Badoit als auch Salvetat zur französischen Danone-Gruppe gehören, wie Evian auch.
Die fünf besten LGBTIQ-Filme für kalte Tage
Anfang Jahr gab das französische Bildungsministerium eine neue Kampagne gegen Homo- und Transphobie an nationalen Schulen bekannt (MANNSCHAFT berichtete). Dabei verwies es auf verschiedene Umfragen, die sich mit dem Wohlbefinden von Schüler*innen an französischen Schulen auseinandersetzten. 18% der befragten Schülerschaft gaben an, in den letzten 12 Monaten homophob beleidigt worden zu sein.
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