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Frankreich führt Kampagne gegen LGBTIQ-Mobbing an allen Schulen ein

Homo- und transphobe Vorfälle an französischen Schulen haben um 38 % zugenommen

73 Prozent aller LGBTIQ-Teenager in Irland fühlen sich in der Schule unsicher und müssen mit homo- bzw. transphobem Verhalten ihrer Mitschüler und Lehrer umgehen (Foto: iStock)

Frankreich hat der Homo- und Transphobie im Schulalltag den Kampf angesagt. Eine nationale Kampagne soll die Akzeptanz und das Wohlergehen von LGBTIQ-Schüler*innen fördern.

Am 28. Januar gab das französische Bildungsministerium die neue Kampagne «Tous égaux, tous alliés» bekannt («Alle gleich, alle verbündet»). In Mittel- und Oberstufen im ganzen Land sollen Poster gegen die Ausgrenzung von LGBTIQ-Schüler*innen vorgehen. Ein Leitfaden soll den Lehrkräften zusätzliche Ansätze liefern, um die gesamte Schülerschaft auf die Thematik zu sensibilisieren und sie zu «LGBTIQ-Verbündeten» zu machen.

Das Bildungsministerium verweist auf verschiedene Umfragen, die sich mit dem Wohlbefinden von Schüler*innen an französischen Schulen auseinandersetzen. 18% der befragten Schülerschaft gab an, in den letzten 12 Monaten homophob beleidigt worden zu sein.

Eine weitere Umfrage, die mit minderjährigen LGBTIQ-Schüler*innen durchgeführt worden war, wirft ein noch schlechteres Bild ab: 72 % bezeichneten das Schulklima als «schlecht» oder «sehr schlecht».


Collèges et lycées engagés contre l’homophobie et la transphobie à l’École : tous égaux, tous alliés.
👉 Une nouvelle campagne de sensibilisation et de prévention.
Toute l’info https://t.co/KaPxUHbRxs #LGBTphobies pic.twitter.com/OKQexQSuLR

— Éducation nationale (@EducationFrance) 28. Januar 2019

«Diese Zahlen widerspiegeln einen Alltag, den nur die wenigsten Schüler*innen anzusprechen wagen, vor allem wenn sie selbst betroffen sind», schreibt das Bildungsministerium in einer Mitteilung. Es sei klar, dass die Schulen handeln müssen. «Die Lage ist ernst und die Folgen von Homo- und Transphobie sind bekannt, vom Rückzug aus dem Schulalltag und einem Einbrechen der Leistungen bis hin zum Schulabbruch und Suizidgedanken.»

Die neue Kampagne erarbeitete das Bildungsministerium in enger Zusammenarbeit mit der Organisation «SOS Homophobie». Diese spricht von einer Zunahme von homo- und transphoben Fällen an französischen Schulen von 38% im letzten Jahr. Die Suizidrate von LGBTIQ-Jugendlichen sei viermal höher als bei anderen Jugendlichen.

«SOS Homophobie» engagiert sich seit mehreren Jahren für das Wohlergehen von LGBTIQ-Jugendlichen an französischen Schulen. Allein im letzten Jahr hat die Organisation gemäss eigenen Angaben 27’000 Schüler*innen in 1150 Klassen auf LGBTIQ-Anliegen sensibilisiert.


La lutte contre l’homophobie et la transphobie passe par l’éducation et la prévention. Cette année, @SOShomophobie a sensibilisé près de 27.000 élèves dans 1150 collèges et lycées partout en France. Rejoignez-nous ! @BFMTV https://t.co/qiMNf8HJjU

— SOS homophobie (@SOShomophobie) 28. Januar 2019


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