Europaweite Petition gegen Ungarns Anti-LGBTIQ-Gesetz
EU-Mitgliedstaaten sollen sich der Klage der EU-Kommission anschliessen
An diesem Montag beginnt das gerichtliche Vertragsverletzungsverfahren der Europäischen Kommission gegen Ungarn wegen dessen queerfeindlicher «Propaganda»-Gesetzen.
Im Juni 2021 verabschiedete das ungarische Parlament ein aus Russland übernommenes «Anti-LGBTIQ-Propaganda-Gesetz». Es verbietet die Darstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans und inter Menschen sowie die Berichterstattung über queere Themen in den Medien und an allen Orten, an denen sich Kinder aufhalten könnten, also fast überall (MANNSCHAFT berichtete).
Die EU-Mitgliedstaaten haben jetzt sechs Wochen Zeit, sich der Klage anzuschliessen, teilt der LSVD in einer Pressemiteilung mit. Mit einer europaweiten Petition mehrerer NGOs wolle man so viele Mitgliedstaaten wie möglich überzeugen, sich gegen queerfeindlichen Tendenzen in Europa zu positionieren.
Alfonso Pantisano aus dem Bundesvorstand des LSVD erklärt: «Die Europäische Kommission hat beschlossen, Ungarn vor dem Europäischen Gerichtshof zu verklagen, da dieses Gesetz gegen die grundlegendsten europäischen Normen und Werte verstösst. Wir haben grosse Hoffnung, dass der Gerichtshof für den Schutz von LGBTIQ entscheiden wird. Dieses Urteil ist nicht nur wichtig, um das ungarische Gesetz aufzuheben, sondern auch, um zu verhindern, dass ähnliche Gesetze in anderen EU-Mitgliedstaaten wie Polen oder Rumänien erlassen werden.» (MANNSCHAFT berichtete)
Deshalb sei dieses Gerichtsverfahren eine einmalige Gelegenheit, gemeinsam eine klare Botschaft zu vermitteln: Man stehe für die EU-Werte Inklusion, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie.
Die «Anti-LGBTIQ-Propaganda-Gesetze» sind weder in Ungarn, noch in Deutschland, noch irgendwo anders in der EU willkommen.
Dies sei die Gelegenheit, der Regierung von Viktor Orbán zu zeigen, dass die Bürger*innen aus allen Mitgliedstaaten der EU seine Anti-LGBTIQ-Rhetorik und -Gesetze verachteten. Die «Anti-LGBTIQ-Propaganda-Gesetze» seien weder in Ungarn, noch in Deutschland, noch irgendwo anders in der EU willkommen, so der LSVD-Vertreter.
Die EU-weite Petition der Organisationen Forbidden Colours, Reclaim, Budapest Pride und Háttér kann bis zum 28. Februar unterzeichnet werden. U.a. die deutsche Aussenministerin Annalena Bearbock (Grüne) soll aufgefordert werden, sich dem Verfahren anzuschliessen.
Das könnte dich auch interessieren
TV
Wegen Auftritt bei «Sesamstraße»: Hass auf Riccardo Simonetti
Gesang und Zauberei in der «Sesamstraße»: Neben dem Entertainer stehen in den neuen Folgen auch zwei Illusionisten den Puppen zur Seite.
Von Newsdesk/©DPA
Kultur
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Deutschland
++ Homophober Angriff in Augsburg ++ Mpox-Fälle in Berlin nehmen zu ++
Kurz, knapp, queer – die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland.
Von Newsdesk Staff
HIV, Aids & STI
Queerfeindlichkeit
Musik
News
Queerfeindlichkeit
Österreich bekommt nationalen Aktionsplan gegen Hate Crime
Nach den Polizeirazzien gegen ein rechtes schwulenfeindliches Hate-Crime-Netzwerk hat der Nationalrat in Wien einen bundesweiten Richtungswechsel im Kampf gegen Hass und Diskriminierung beschlossen.
Von Newsdesk Staff
News
Österreich
USA
Kampf gegen Diversity: Jetzt sind Unis und Medien dran
Seit Donald Trump wieder im Amt ist, richtet sich seine Politik gegen Minderheiten. Nicht nur gegen trans Personen u.a. im Militär. Auch Diversity in Unis und Medien will die Regierung nun den Garaus machen
Von Newsdesk/©DPA
Bildung
Queerfeindlichkeit
News