Europäische Filmakademie ehrt Margarethe von Trotta
Die 80-jährige Regisseurin ist seit langem eine engagierte Kämpferin gegen Frauenfeindlichkeit
Die Europäische Filmakademie will Regisseurin Margarethe von Trotta (80) für ihr Lebenswerk auszeichnen.
Gewürdigt werden soll ihr «einzigartiger Beitrag zur Welt des Films», wie die Akademie am Dienstag in Berlin ankündigte. Von Trotta soll die Auszeichnung bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises am 10. Dezember im isländischen Reykjavik entgegennehmen.
Sie begann ihre Karriere zunächst als Schauspielerin, etwa in Volker Schlöndorffs «Baal» oder Rainer Werner Fassbinders «Warnung vor einer heiligen Nutte». Anfang der 1970er-Jahre zog es sie hinter die Kamera – in einer Zeit, in der Frauen noch selten Regie führten.
«Als engagierte Kämpferin gegen Pornografie und Frauenfeindlichkeit wurde sie zu einer der führenden Regisseurinnen des europäischen Autorenkinos», teilte die Filmakademie mit. (MANNSCHAFT berichtete über die Zweite-Blick-Ausstellung im Berliner Bode-Museum zum Thema Frauen.)
Goldener Löwe in Venedig Für ihren Film «Die bleierne Zeit» erhielt sie Anfang der 1980er beim Filmfestival in Venedig einen Goldenen Löwen. Sie drehte auch Filme über Hannah Arendt, Hildegard von Bingen und Rosa Luxemburg.
Ihr neuer Film «Bachmann & Frisch» handle von der Beziehung zwischen der Schriftstellerin Ingeborg Bachmann und dem Schriftsteller Max Frisch.
Der Europäische Filmpreis wird jährlich wechselnd in Berlin und in einer anderen europäischen Stadt vergeben. Welche Filme und Schauspieler*innen diesmal nominiert sind, wird im November bekanntgegeben. Im vergangenen Jahr war das Drama «Quo Vadis, Aida?» von Jasmila Žbanić als bester europäischer Film ausgezeichnet worden.
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