«So schlecht, dass es gut ist»: Ryan Murphys «All’s Fair» mit Kim Kardashian

Trotz Staraufgebot reagieren Kritiker*innen entsetzt auf die neue Disney+-Serie - Fans lieben sie hingegen

Die Stars aus «All’s Fair» rund um Kim Kardashian (Mitte)
Die Stars aus «All’s Fair» rund um Kim Kardashian (Mitte) (Bild: Disney+)

Kim Kardashian verlässt die Reality-Welt und schlüpft in Ryan Murphys «All’s Fair» in die Rolle der toughe Scheidungsanwältin Allura Grant. Die ersten drei Episoden sind seit kurzem verfügbar. Während Kritiker*innen harte Bewertungen verteilen, lobt das Publikum Glamour, Camp-Faktor und queere Repräsentation.

Schöpfer, Showrunner und Produzent von «All’s Fair» ist Ryan Murphy, eine schwule Ikone des Fernsehens (MANNSCHAFT berichtete). Mit Erfolgen wie «Nip/Tuck», «Glee» oder «American Horror Story» prägte er die queere Popkultur nachhaltig. Auch in «All’s Fair» setzt Murphy auf LGBTIQ-Representation und eine prominente, diverse Besetzung.

Von Reality-Star zur Anwältin Kim Kardashian ist es gewohnt, dass die Kameras auf sie gerichtet sind. Fast 20 Jahre Reality-TV-Erfahrung bereiteten sie auf den öffentlichen Druck vor. «Es war wirklich erfrischend, mal jemand anderen zu spielen», sagt die 45-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in London. «Es macht einfach Spass, sich in einer Rolle richtig auszuleben, ohne den ständigen Druck, wie die Leute dich als Person beurteilen. Natürlich entsteht ein anderer Druck – nämlich, ob die Leute finden, dass du gut spielst oder nicht.»

In «All’s Fair» spielt sie Allura Grant, eine mächtige Anwältin mit eigener Kanzlei. «Sie ist eine richtig toughe, starke Anwältin, eine echte Badass-Frau», erklärt Kardashian. Inspiration holte sie sich aus ihrem eigenen Leben: Ihre reale Scheidungsanwältin Laura Wasser diente als Vorbild und war auch beratend an der Serie beteiligt.

Starkes Ensemble und Teamspirit am Set Die Serie vereint ein prominentes Cast, darunter Naomi Watts, Teyana Taylor, Sarah Paulson und Hollywood-Ikone Glenn Close. Dass sich die Frauen am Set bestens verstanden, zeigen TikTok-Videos, in denen Kardashian mit den Kolleginnen tanzt oder scherzt. Kardashian soll sogar eine Pyjamaparty für die Besetzung organisiert haben.

Sarah Paulson in «All’s Fair»
Sarah Paulson in «All’s Fair» (Bild: Disney+)

«Ich glaube, Kim hat den Ton angegeben», erzählt der lesbische Star Paulson (MANNSCHAFT berichtete), der in der Serie ihre Rivalin Carrington Lane spielt. «Sie hat eine wunderbare Atmosphäre geschaffen – voller Ruhe, Gelassenheit, echter Präsenz und Spass. Sie hat die Arbeit ernst genommen, aber dafür gesorgt, dass wir alle eine richtig gute Zeit hatten.»

Glamour, Mode und Hochglanzoptik Wie bei früheren Ryan-Murphy-Serien hat auch «All’s Fair» einen glamourösen Hochglanzlook. «Diese Frauen leben gut und achten sehr auf sich selbst – vor allem, wenn es um Mode geht», erklärt Niecy Nash, die die Privatdetektivin und Anwältin Emerald Greene spielt.

Kardashian ergänzt: «Die Mode ist fast wie ein eigener Charakter. Ich wollte Allura visuell klar von mir unterscheiden und den Zuschauerinnen zeigen: Das ist eine Rolle, das bin nicht ich.»

Kritik*innen vs. Publikum Die Reaktionen der Kritiker*innen sind harsch: «All’s Fair» erhielt auf Rotten Tomatoes null Prozent und wurde von der Fachpresse als «leer» und «unerträglich langweilig» bezeichnet. Kritikpunkte: ein oberflächliches Feminismus-Narrativ und Kardashians schauspielerische Leistung.

Glenn Close (Mitte) in «All’s Fair» neben Kim Kardashian
Glenn Close (Mitte) in «All’s Fair» (Bild: Disney+)

Fans hingegen feiern Glamour, Camp-Faktor und die Schauspielerinnen: «Es ist so schlecht, dass es gut ist. Sehr camp», schrieb ein Zuschauer. «Ich habe vergessen, dass es Kim K ist – sie spielt fantastisch!» Andere hingegen fanden die Serie «absolut schrecklich» und konnten nicht verstehen, wie Close und Paulson Teil der Produktion sein konnten.

Glenn Close erklärte gegenüber PinkNews, dass es eine Weile dauerte, bis sie die Serie «verstanden» habe: «Ich hatte noch nie eine Ryan-Serie gemacht, also hat es etwas gedauert, aber dann habe ich es richtig genossen. Es war wunderbar, mit diesen Frauen persönlich zu interagieren und jeden Tag auf das Set zu kommen.»

Jede Episode behandelt einen eigenständigen Fall, während sich die übergreifende Geschichte der Charaktere wie eine Seifenoper entfaltet. Dank Ryan Murphy erhält die Serie viele queere Perspektiven – ein Markenzeichen des Produzenten, das «All’s Fair» für LGBTIQ-Fans besonders macht. (Mit dpa/Philip Dethlefs)

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