Erstmals Trans-Quote in pakistanischer Provinz
Es gibt aber immer noch viel Diskriminierung und Gewalt
Als erste pakistanische Provinz hat Sindh eine Quote für trans Personen in Lokalregierungen eingeführt.
Künftig werde ihnen ein Prozent der Sitze in Bezirksregierungen und Kommunalverwaltungen vorbehalten sein, sagte der Informationsminister von Sindh, Said Rani, am Donnerstag. Trans Menschen sollten spüren, «dass sie ein Teil der Gesellschaft sind», sagte Rani weiter. Trans Aktivist*innen feierten den Beschluss als «grossen Schritt».
Bindiya Rana, Vorsitzende der Organisation «Gender Interactive Alliance», zeigte sich hoffnungsvoll, dass die Quote trans Menschen zu mehr Rechten und politischer Repräsentanz verhelfe.
Im konservativ-muslimischen Pakistan sind trans Menschen starker Diskriminierung ausgesetzt. Neben Belästigung kommt es auch immer wieder zu Fällen von Tötung und Verschleppung. Viele dieser Fälle werden nie bei der Polizei angezeigt, weil sich Betroffene nach eigenen Angaben auch dort vor Diskriminierung fürchten. Häufig werden trans Menschen zudem von ihren Familien verstossen und müssen sich mit Prostitution über Wasser halten.
Im September vergangenen Jahres rief Pakistan eine Telefon-Hotline ins Leben, bei der sich trans Menschen im Falle einer Belästigung melden können. Seit 2018 haben trans Menschen in dem südasiatischen Land die Möglichkeit, ihr Geschlecht in Dokumenten zu ändern. Kritiker des Gesetzes verlangen jedoch weiter, dass eine Änderung des offiziellen Geschlechts nicht ohne medizinische Untersuchung möglich sein sollte.
Mehr zum Thema: Die US-amerikanische Philosophin Judith Butler stellt klar, dass sie für Feministinnen, die trans Frauen ausschliessen (sogenannte TERFs), absolut kein Verständnis aufzubringen bereit sei (MANNSCHAFT berichtete).
Tessa Ganserer setzt sich für eine trans Teenagerin im Iran ein. Es werde befürchtet, dass sie in ein Männergefängnis gebracht wurde (MANNSCHAFT berichtete).
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