Erst Gruppensex – dann Mord an zwei Schwulen und Transfrau
Ein 19-Jähriger aus Detroit soll aus «Selbsthass» Teilnehmer*innen einer Sexparty niedergeschossen haben, die ihn zuvor oral befriedigt hatten
Eine «wilde» Gruppensexparty, auf die sich ein 19-jähriger Afroamerikaner mit zwei Schwulen und einer Transfrau in Detroit einliess, endete in einem Blutbad und mit einem Dreifachmord.
Es geht um einen Prozess gegen Devon Robinson, der diese Woche in einem Gerichtsverfahren für schuldig befunden wurde, Timothy Blancher (20), Alunte Davis (21) und Paris Cameron (20) niedergeschossen zu haben, damit seine Familie niemals erfahren würde, dass er mit ihnen Sex hatte.
Der Vorfall, über den jetzt u. a. The Detroit News berichteten, ereignete sich bereits im Mai 2019.
Die Geschichte begann abends an einer Tankstelle in der Stadt im US-Bundesstaat Michigan. Nach Auswertung von Überwachungskameras wurde der 19-jährige Robinson – der in der Nachbarschaft wohnte – an der Tanke von dem Trio angesprochen. Auf ihr Angebot mit ihnen zu einer Party zu kommen, reagierte er zuerst unentschlossen und lief (wiederum auf der Überwachungskamera zu sehen) anfangs zögernd umher, bevor alle zusammen aufbrachen.
Was genau die Drei Robinson versprochen hatten, ist unklar. Was dann auf der Party passierte, dazu gibt es mehrere Zeugenaussagen von anderen Gästen.
Over the top Laut Sonderstaatsanwältin Jaimie Powell Horowitz hätten auf der Party verschiedene Gäste Robinson oral befriedigt. Ein Zeuge beschrieb das Geschehen als «over the top». Ein anderer als «wild». Wieder andere nannten die Vorgänge «aussergewöhnlich».
Als Partygäste begannen, Robinson als «schwul» («gay») zu bezeichnen, verliess dieser die Gesellschaft.
Er ging zurück zur Tankstelle, was man wiederum auf der Überwachungskamera sehen konnte, und litt scheinbar unter Würgeanfällen. Er begann auf den Boden zu spucken. Dann ging Robinson nachhause, wo er um 4.03 Uhr morgens ankam, wie die Behörden bestätigten.
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Weniger als eine Stunde später stürmte ein maskierter bewaffneter Mann in Schwarz die Party und begann, um sich zu schiessen. Dabei wurde Davis zweimal getroffen, Blancher und Cameron viermal. Alle drei verstarben, weitere Gäste wurden verletzt.
Selbsthass als Motiv Laut Sonderstaatsanwältin Horowitz habe Robinson versucht, so die Personen zu eliminieren, die seine sexuellen Aktivitäten gesehen hatten. Und zwar nicht aus Hass, sondern «Selbsthass», so Horowitz. (MANNSCHAFT berichtete über «toxische Scham» und ihre Folgen.)
Für eine Verurteilung lautete die zentrale Frage, ob man Robinson als den schwarzen Maskenmann würde identifiziert können.
Obwohl ein Zeuge behauptete, Robinson hätte «keinen Grund in der Welt» gehabt, um zu schiessen, floh der Angeklagte in den frühen Morgenstunden aus seinem Haus. Er wurde von der Polizei wenig später aufgegriffen, nachdem ein anonymer Hinweis eingegangen war.
Ejakulat als DNA-Spur Die Ermittler fanden seine DNA-Spuren am Tatort. Während der Vernehmung weigerte sich Robinson allerdings zu sagen, dass er selbst aktiv mit jemandem Sex gehabt hatte an dem Abend – ausser mit der Transfrau Cameron. Dies allerdings nur, weil er gewusst habe, dass er «mit Paris Cameron ejakuliert» hatte und deshalb belastende DNA-Spuren zu finden sein würden.
Sein Verteidiger verwies darauf, dass die Anklage keine Tatwaffe habe und entsprechend keine Fingerabdrücke, die auf Robinson als Mörder verweisen. Sein Anwalt Evan Callanan Jr. appellierte in seinem Schlussplädoyer an die Geschworenen, nicht Spekulationen aufzusitzen: «Don’t give into a hunch», sagte Callanan wörtlich.
Die Geschworenen glaubten letztlich jedoch den Ausführungen der Anklage und befanden Robinson des vorsätzlichen Mordes für schuldig.
In den Worten von Staatsanwältin Horowitz: «Niemand kann sich einfach eine Maske aufsetzen und dann mit einem Massenmord davonkommen.»
Laut einem Bericht von Law & Crime soll das Urteil am 13. April verkündet werden. Robinson erwartet als Höchststrafe lebenslange Haft ohne Bewährung.
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