Erholsamer Schlaf – Nur alleine im Bett möglich?

Wenn dein Schatz zum Störfaktor wird

Foto: iStockphoto
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Eine ungestörte Nachtruhe ist keine Selbstverständlichkeit, besonders wenn dein Schatz neben dir liegt. Markus Stehle geht dem guten Schlaf auf den Grund.

Der Gevatter Schlaf. Wer liebt ihn nicht, wenn er am Ende des Tages gutmütig daherkommt und uns behutsam übermannt? Uns eine Nacht lang zart in seine Arme schliesst und uns am nächsten Morgen wieder freigibt aus seiner schützenden Umarmung?

Bei der Verrichtung seiner Arbeit machen wir es dem Schlaf aber nicht immer einfach. Gelegentlich legen wir ihm Steine in den Weg, schrecken ihn ab und schlagen ihn mit brennenden Fackeln in die Flucht. In diesen Fällen sprechen Experten von mangelnder Schlafhygiene: Etwa, wenn wir uns wenige Stunden vor der Schlafens­zeit noch Kaffee oder Alkohol in den Schlund schütten. Oder rauchen. Ein rotes Tuch für den Schlaf, ebenso wie üppige Mahlzeiten kurz vor der Nachtruhe. Lärm und Licht fürchtet er wie der Teufel das Weihwasser – verständlich! Wie soll er wissen, dass seine Dienste erwünscht wären, wenn im Schlafzimmer buntes Treiben herrscht wie am helllichten Tag? Und wenn wir am Abend noch Sport treiben, folglich der Puls im Bett noch erhöht ist und das Blut durch die Adern gejagt wird, dann verwirren wir den Schlaf komplett.

Störfaktor: Der Liebling Und teilweise sind es auch die Partner, unsere besseren Hälften, die das Schlafen erschweren. Insgesamt mögen sie das eigene Leben erst richtig vollkommen machen. Aber wenn es um tiefen, gesunden Schlaf geht, dann sind sie manchmal alles andere als förderlich. Die einen holzen mit ihrem Schnarchen ganze Regenwälder ab. Andere wiederum sind unruhige Schläfer, werfen sich von der einen Seite auf die andere und verwandeln das Bett in eine Hüpfburg. Und dann wären da noch die Diebe! Raffgierig zerren sie einem im Schlaf die Decke weg und wickeln und mummeln sich fest darin ein.

Bild: Pexels/Andrea Piacquadio
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Zahlreiche weitere Faktoren können den Schlaf bei Paaren stören. Unterschiedliche Tagesrhythmen zum Beispiel: Der eine ist ein Morgenmensch und muss früh raus, der andere ist eine Nachteule und legt sich erst spät hin. Oder verschiedene Einschlafrituale! Einer will noch lesen, der andere schon schlafen. Und manchmal treibt einen die volle Blase aufs stille Örtchen. Wer einen leichten Schlaf hat, wird vom Toilettengang des Partners geweckt. Es gibt viele Gründe, die Unruhe ins Schlafzimmer bringen können.

Die Psychologin, Paar- und Familienberaterin Michèle Bossi sagt es so: «Die Bedürfnisse bezüglich Schlafhygiene sind bei Partnern oft sehr unterschiedlich.» Und so kann es geschehen, dass das Schlafzimmer zu einer veritablen Kampfarena mutiert, in der sich die Schlafgewohnheiten des Liebsten erbitterte Kämpfe mit dem eigenen Ruhe­bedürfnis liefern.

Schlaf versus Romantik? Eine mögliche Lösung des Problems: getrennte Schlafzimmer. Das klingt furchtbar unromantisch, und für manch einen mag dies ein Beziehungskiller sein, der Anfang vom Ende. Klar: Die Vorstellung, sanft ins Reich der Träume zu entgleiten, während man nahe beim Partner liegt – ihn umarmend oder selbst wohlig in seinen Körper eingelöffelt, seinen warmen, ruhigen Atem im Nacken – ist bedeutend schöner als der Gedanke, dem Liebsten nach dem Zähneputzen einen Kuss auf den Mund zu pflanzen und zu sagen «Schlaf gut, Schatz, wir sehen uns morgen», bevor dann jeder von dannen und in sein eigenes Gemach verschwindet. Klar ist aber auch, dass ein gesunder Schlaf wichtig ist. Und da können eigene Schlafzimmer – sofern man sich diesen Luxus leisten kann – durchaus helfen.

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Geforderte Gehirne Getrennt Schlafen ist ein Thema, über das nach wie vor nicht allzu gern gesprochen wird. Separaten Betten oder Zimmern haftet teilweise noch immer der Mief kriselnder Beziehungen und eines erloschenen Liebesfeuers an. Forscher und Psychologen sehen das anders. «Separate Zimmer können ein Segen sein», so lautet der Tenor bei Experten. Neil Stanley, Schlafforscher am Norfolk- und Norwich-Universitätsspital, findet in der Weltwoche klare Worte: «Schlaf ist die selbstsüchtigste Sache, die wir betreiben. Man kann sie nicht teilen.» Tatsächlich scheint getrennt Schlafen vermehrt aufzukommen. In den USA schlief bereits vor zehn Jahren jedes vierte Paar getrennt, wie eine Studie der National Sleep Foundation zeigte. Und die New York Times zitierte eine Umfrage, in der Architekten damit rechneten, dass 2015 zwei Drittel der neuen Einfamilienhäuser zwei Elternschlafzimmer haben werden.

Getrennt Schlafen ist ein Thema, über das nach wie vor nicht allzu gern gesprochen wird.

Diese Entwicklung leuchtet ein, wenn man die Erkenntnisse aus verschiedenen Untersuchungen zum Thema Schlaf betrachtet. Eine Studie der Universität Ryerson im kanadischen Toronto zum Beispiel hat gezeigt, dass die Schlafqualität bei Paaren besser ist, wenn sie getrennt schlafen. Der Grund: Menschen, die zusammen in einem Bett nächtigen, versinken laut der Studie nie komplett in Tiefschlaf, weil das Gehirn fortlaufend die Geräusche und Bewegungen des Partners wahrnimmt. Drei Viertel aller Menschen schnarchen entweder oder wachen mehrmals pro Nacht auf und wälzen sich im Bett. Das ergibt sehr viele Geräusche und Bewegungen, die das arme Partnerhirn gezwungenermassen registriert.

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Unterschiede bei Männlein und Weiblein Bei Heteropaaren ist es oftmals die Frau, deren Nachtruhe gestört wird. Die Sexual­therapeutin Esther Elisabeth Schütz sagte gegenüber dem Tagesanzeiger, der Wunsch nach separaten Zimmern komme eher von den Frauen. Was angesichts einer Studie aus Wien nicht überrascht. Diese ergab, dass vier von fünf Frauen schlechter schlafen, wenn der Partner nebenan liegt. Grund dafür ist der sogenannte «Ammenschlaf». Frauen sind evolutionsbedingt so konditioniert, dass sie sich auch im Schlaf für das Wohlergehen der Liebsten verantwortlich fühlen. Dieses Verhalten ist ein Relikt aus den Anfängen der Menschheit, als noch in Gruppen geschlafen wurde. Dabei wachten die Frauen über die Kinder, die an ihrer Seite schliefen – dort, wo heute die Männer liegen. Bei diesen verhält es sich anders. Zum einen seien sie «etwas unsensibler und können quasi überall schlafen», so der Psychologe und Schlafforscher Jürgen Zulley. Ausserdem fühlen sich Männer sicherer, wenn sie beim Schlafen jemanden neben sich wissen.

So ergeht es auch Marc aus St. Gallen, wie er gegenüber der Mannschaft sagt. Er und sein Partner schlafen immer im gleichen Bett. «Wenn ich nachts wachliege, schlafe ich schneller wieder ein, wenn ich ihn umarmen kann. Das beruhigt mich.»

Schlaf-Jackpot für schwule Paare? Schlafen schwule Paare insgesamt besser, weil bei ihnen die geschlechtsspezifischen Unterschiede wegfallen und Männer pflegeleichtere Schläfer sind? Erscheint durchaus möglich. Das heisst aber nicht, dass getrennt Schlafen nicht auch für Männer ein Thema ist. Eine Befragung der Partnervermittlungsagentur Parship hat zum Beispiel gezeigt: Mehr als jeder dritte Singlemann ist der Meinung, dass eine Partnerschaft auch funktionieren kann, wenn getrennt geschlafen wird.

So sehen das auch Carsten und Bruno aus Zürich. Seit drei Jahren leben sie zusammen, von Anfang an hatten beide ihr eigenes Schlafzimmer. «Das war irgendwie von Beginn weg klar», sagt Carsten zur Mannschaft. «Wir wollten beide unser eigenes kleines Reich innerhalb der Wohnung.» Es gehe um den Erhalt eines Raumes, den nur er für sich in Anspruch nehmen könne, meint auch Bruno. Das habe er sich in früheren Beziehungen nicht gegönnt, das sei jeweils zum Problem geworden. Interessanterweise nutzen die zwei die separaten Schlafzimmer aber hauptsächlich tagsüber, besonders am Wochenende. Sei es für einen Mittagsschlaf, um in Ruhe zu lesen oder zu meditieren.

«Das Witzige ist, dass wir bis jetzt noch nie getrennt geschlafen haben», sagt Carsten und lacht. «Wir hatten schon mehrmals vereinbart, dass jeder in seinem Zimmer schläft, weil einer von beiden krank war oder der andere noch feiern ging», sagt er. «Am Ende sind wir aber doch jedes Mal zum anderen ins Bett gekrochen.» Für sie ist die Freiheit entscheidend, getrennt schlafen zu können, wenn sie wollten. Das Schöne daran sei, «dass es auf diese Weise jeden Tag eine bewusste Entscheidung ist, zusammen zu schlafen.»

Darüber reden, ruhig ausprobieren Eines ist klar: Es gibt weder richtig noch falsch. Wichtig ist, dass getrenntes Schlafen nicht tabuisiert wird. Jeder sollte das Thema ansprechen dürfen, ohne befürchten zu müssen, gleich die Gefühle des anderen zu verletzen. Nicht zuletzt, weil durch separate Schlafzimmer auch neue Begegnungs­möglichkeiten entstehen, «die eine Beziehung durchaus beleben können», sagt Psychologin Michèle Bossi. Die selbstverständliche Verfügbarkeit des Partners falle weg. «So wird es zu etwas Besonderem, wenn sich die Partner einander aktiv zuwenden und sich um den anderen bemühen.»

Wer aber das Gefühl hat, neben dem Partner besser zu schlafen, der soll die Zweisamkeit auch weiterhin geniessen. Für Schlafforscher Jürgen Zulley ist schlussendlich das subjektive Empfinden ausschlaggebend: «Solange sich nach der Nacht beide erholt fühlen, ist alles gut.»

4 Tipps für einen erholsamen Schlaf

Einen Drittel unseres Lebens verbringen wir im Bett. Deshalb ist es so wichtig, dass das eigene Bett die Gesundheit möglichst optimal fördert. Die folgenden Tipps vom Matratzenhersteller Vispring helfen, die für den gesunden Schlaf optimalen Rahmenbedingungen zu schaffen.

1. Das Bett richtig testen

Mit der Qualität der Matratze entscheidest du über die Qualität deines Schlafes. Roll dich über das Bett und teste damit, wie gut deine Matratze ist. Ist sie zu weich, muss man sich beim Drüberrollen anstrengen. Ist sie zu hart, bekommt man ein unangenehmes Gefühl an Hüften und Schultern, weil die Wirbelsäule sich nicht gerade ausrichten kann.

Weil die Entscheidung für eine Matratze so grundlegend wichtig ist, sollte man sich dafür Zeit nehmen. Erst nach 20 Minuten Testliegen in verschiedenen Positionen kann man entscheiden, ob der gewünschte Komfort auch wirklich gegeben ist.

2. Die optimale Atmosphäre schaffen

Mach das Schlafzimmer zu einer Zone, aus der du die Tagesprobleme verbannst – ohne Fernseher, Computer oder sonstige Störfaktoren. Dein Schlafzimmer sollte komfortabel sein – lichtfrei, geräuschfrei, mit frischer Luft und nicht zu heiss oder zu kalt temperiert – idealerweise zwischen 16 und 18 Grad.

3. Den Tag für die Nacht nutzen

Tagsüber ausreichend hellem Licht ausgesetzt zu sein hilft dem Tag-Nacht-Rhythmus des Körpers. Somit sollte aufs Schlafen tagsüber verzichtet werden. Um dem Körper einen regelmässigen Rhythmus zu geben, ist es nützlich, immer ungefähr zur selben Zeit aufzustehen.

Ausserdem sollte man weder hungrig ins Bett gehen noch zu viel Wasser trinken. Schliesslich ist es ebenso wichtig, dass du deinen Tag mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen beendest, dich entspannst und aufs Schlafen vorbereitest.

4. Die richtige Schlaftemperatur finden

Während der Nacht muss der Körper sich abkühlen, was hauptsächlich über den Kopf und das Gesicht geschieht. Die Temperatur unter dem Duvet ist dabei wichtig. Diese sollte so nahe wie möglich an die thermoneutralen 29 Grad herankommen. Hier kommt es auf das gute Zusammenspiel von Pyjama, Duvet, Matratzenmaterial und Raumtemperatur an. Wenn der Raum jedoch zu warm ist oder das Duvet zu stark wärmt, so kann dies zu unruhigem Schlaf führen, da der Körper die nötige Temperatursenkung nicht erreichen kann. Verwende wenn immer möglich natürliche Materialien am und um den Körper herum, da diese dich bei der Regulierung von Feuchtigkeit und Wärme besser unterstützen.

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