Eltern sollen bei LGBTIQ-Themen an Schulen vorgewarnt werden
Sexualität von Präsidentschaftskandidat Pete Buttigieg wäre Tabu
Werden Sexualität und Geschlechtsidentität in der Schule thematisiert, müssen Eltern im Voraus benachrichtigt werden. Dies fordert ein Gesetzesentwurf, der im US-Bundesstaat Iowa zurzeit diskutiert wird.
Im Parlament des US-Bundesstaats Iowa wird zurzeit der Gesetzesentwurf HF 2201 behandelt, der den Unterricht über LGBTIQ-Themen meldepflichtig machen will. Eltern müssen vorab informiert werden, wenn Lehrkräfte über Sexualität oder Geschlechtsidentität sprechen wollen. Diese hätten dann die Möglichkeit, ihr Kind von der Schule dispensieren zu lassen.
«Eltern haben das Recht zu wissen, wenn ihre Kinder über kontroverse Themen unterrichtet werden – an Schulen, die sie bezahlen», sagte Brad Cranston, Pfarrer der Kirchgemeinde Burlington, an der Debatte im Parlamentssaal.
Sowohl die Schulkommission als auch medizinisches Fachpersonal versuchen, den Gesetzesentwurf zu bekämpfen. Das Vorhaben sei ein weiterer Versuch, LGBTIQ-Jugendliche zur Zielscheibe zu machen und zu marginalisieren. «Man geht davon aus, dass Kinder homosexuell gemacht werden können», erwiderte die Ärztin Lorilei Backer in der Parlamentsdebatte.
Pete Buttigieg holt Iowa denkbar knapp
«Wie sieht es aus, wenn wir über aktuelle Ereignisse sprechen und es einen schwulen Präsidentschaftskandidaten gibt?», wollte Emily Piper von der Schulkommission wissen mit Anlehnung an den gegenwärtigen Kandidaten Pete Buttigieg. Die republikanische Abgeordnete Sandy Salmon entgegnete, dass eine Diskussion über Buttigieg nicht betroffen wäre, ein Gespräch über seine Sexualität «wahrscheinlich» schon.
Die Organisation «One Iowa Action» bezeichnete den Gesetzesentwurf HF 2201 als «äusserst gefährlich», da er von vielen republikanischen Abgeordneten unterstützt wird. «LGBTIQ-Personen in Iowa sind Menschen wie alle anderen auch», schreibt sie auf ihrer Website. «Sie haben das Recht auf ausserschulische Aktivitäten und auf ein gutes Bildungssystem. Solche Gesetze bieten nur Lösungen auf imaginäre Probleme.»
Zunahme von Anti-LGBTIQ-Gesetzesentwürfen in den USA
226 Anti-LGBTIQ-Gesetzesentwürfe sind zurzeit in den Parlamenten der 50 US-Bundesstaaten hängig. Gemäss der Equality Federation stecken ausschliesslich Politiker*innen der republikanischen Partei dahinter. Die Zahl der eingereichten Gesetzesentwürfe habe 2015 nach der Öffnung der Ehe markant zugenommen, sagt Geschäftsleiter David Topping: «Es scheint, als ob jedes Parlament jedes Jahr irgendeine Anti-LGBTIQ-Agenda vorantreiben will.»
USA: LGBTIQ-Akzeptanz bei jungen Menschen nimmt ab
Ende Januar verabschiedete Tennessee ein Gesetz, das die Religionsfreiheit von Adoptionsagenturen schützt. Es ist der elfte Bundesstaat, in dem homosexuelle Paare von einer Adoption ausgeschlossen werden können. Im Februar konnten LGBTIQ-Organisationen in South Dakota einen Sieg verbuchen. Ein Vorstoss, der die medizinische Behandlung von trans Menschen kriminalisieren wollte, wurde abgelehnt.
Im August kritieiserte eine Bürgerrechtsorganisation die drohende Diskriminierung von sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten, Unverheirateten sowie Schwangeren (MANNSCHAFT berichtete). Das sei «eine von den Steuerzahler*innen finanzierte Diskriminierung im Namen der Religion», so die American Civil Liberties Union (ACLU) auf Twitter.
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