Drogentod von Matthew Perry: Arzt bekennt sich schuldig
Er hat ein Berufsverbot
Fast ein Jahr liegt der Tod von Matthew Perry zurück. Die Rolle des Chandler Bing, eigentlich als schwuler Charakter gedacht, in «Friends» machte ihn in den 1990er Jahren weltberühmt.
Der US-Schauspieler wurde im Oktober letzten Jahres leblos in einer Badewanne seines Hauses in L.A. aufgefunden (MANNSCHAFT berichtete). Es soll keine Anzeichen für ein Verbrechen gegeben haben, erfuhr die New York Times von der Polizei.
Nun hat nach der Festnahme von fünf Personen im Zusammenhang mit Perrys Tod einer von zwei angeklagten Ärzten vor Gericht seine Schuld eingeräumt. Der 54-jährige Mediziner aus San Diego bekannte sich in Los Angeles schuldig, das Narkosemittel Ketamin für Perry beschafft zu haben, wie US-Medien übereinstimmend berichteten. Das Strafmass soll im April bekanntgegeben werden.
«Es wurde ein weit verzweigtes kriminelles Untergrundnetzwerk aufgedeckt»
Staatsanwalt Martin Estrada
Die zuständige Richterin hatte ihm zuvor untersagt, weiter als Arzt zu arbeiten. Gegen Zahlung einer Kaution ist der Mann auf freien Fuss. Ihm droht eine Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahren.
Sein Mandant sei unglaublich reumütig, sagte der Anwalt des Arztes kürzlich. Er wolle das Richtige tun und mit der Staatsanwaltschaft kooperieren. Laut Anklageschrift soll der Arzt aus San Diego einem Kollegen in L.A. unter anderem mit einem gefälschten Rezept eine grössere Menge Ketamin für Perry verkauft haben.
Polizei und Staatsanwaltschaft hatten Mitte August schwere Vorwürfe gegen fünf Festgenommene vorgebracht, darunter Ärzte, Dealer und ein Assistent des Schauspielers. Bei der Fahndung ging es um die Frage, wie der Schauspieler an das Narkosemittel Ketamin gekommen war, das er zu seinem Todeszeitpunkt in ungewöhnlich hoher Menge im Blut hatte. Die Ermittlungen hätten «ein weit verzweigtes kriminelles Untergrundnetzwerk aufgedeckt», sagte Staatsanwalt Martin Estrada. Die Angeklagten hätten die Suchtprobleme von Perry ausgenutzt, um sich zu bereichern.
«Wir sind am Boden zerstört über den Tod unseres lieben Freundes Matthew Perry», erklärte vor einem Jahr die Warner Bros. Television Group, die «Friends» produzierte, in einer Erklärung gegenüber der L.A. Times. «Matthew war ein unglaublich begabter Schauspieler und ein unauslöschlicher Teil der Familie der Warner Bros. Television Group. Die Wirkung seines komödiantischen Genies war auf der ganzen Welt zu spüren und sein Vermächtnis wird in den Herzen so vieler Menschen weiterleben. Dies ist ein herzzerreissender Tag und wir senden der Familie, seinen Lieben und allen seinen treuen Fans unsere Liebe»
Noch 2022 brachte Perry seine Autobiografie «Friends, Lovers and the Big Terrible Thing» heraus. Darin schrieb er offen über den jahrzehntelangen Kampf gegen seine Alkohol-, Drogen- und Tablettensucht. In dem Buch heißt es unter anderem: «Ich habe gut und gern sieben Millionen Dollar dafür ausgegeben, nüchtern zu werden. Ich war bei 6000 AA-Meetings (Treffen der Anonymen Alkoholiker). Ich war in 15 Entzugskliniken und einer psychiatrischen Anstalt. Ich bin 30 Jahre lang zweimal die Woche zur Therapie gegangen. Ich stand mit einem Bein im Grab.»
In den 1990er Jahren wurde Perry durch seine Rolle des sarkastischen Chandler in der Kult-Fernsehserie «Friends» berühmt. Die Serie, die Jahre später als homo- und transphob kritisiert wurde, wurde von 1994 bis 2004 gedreht und immer wieder mit TV-Preisen ausgezeichnet. Perry spielte darin einen der sechs Hauptcharaktere. Weitere Stars der Sitcom waren Jennifer Aniston, Courteney Cox, Lisa Kudrow, Matt LeBlanc und David Schwimmer. (mit dpa)
Zahlreiche Stars hatten Gastauftritte in «Friends», wie etwa die offen lesbische Jane Lynch aus «Glee».
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