Dragqueens lesen in Berlin: AfD-Demo überschaubar

23.11.2025, Berlin: Andreas von Lebensort Vielfalt, ein Wohnprojekt der Schwulenberatung Berlin, nimmt mit einer LGBTQ+ Fahne auf der Demonstration «Berlin steht gegen die AfD - 100 Drag Queens für ein buntes Berlin» auf dem Schlossplatz teil.
(Bild: Annette Riedl/dpa)

Eine «magische Welt voller Glitzer, Fantasie und Freude» – so hatte das Humboldt Forum eine Drag-Lesung angekündigt. Der AfD passte das nicht.

Die Drag-Queens Kaey und Vivienne Lovecraft kamen, um zu lesen. Anlass war der Thementag «Spielen ist ein Recht. Weltstudio spezial: Familientag». Die Lesung war als «Familien-Event» angekündigt, das Publikum sollte den Geschichten über Toleranz und Vielfalt lauschen.

Gegen diese Lesung hatte die queerfeindliche AfD eine Demonstration angemeldet. Und tatsächlich: Während an diesem Sonntag in der Mittagszeit im Humboldt Forum die Kinder der Lesung der beiden Dragqueens lauschten, die sonst auch als Sänger*innen, Moderator*innen und Comedians auftreten, formierte sich draussen Widerstand: Rund 60 Anhänger*innen der AfD versammelten sich vor der Tür und protestieren gegen die Veranstaltung, wie die Polizei mitteilte.

Das Museum hatte sich schon im Vorfeld gegen die Behauptungen der AfD verwahrt. «Drag ist eine künstlerische Ausdruckform des Verkleidens und Übertreibens – vergleichbar mit Theater, Märchenfiguren oder Kostümfesten, was Kindern sehr vertraut ist», schreibt das Museum in einem deutlichen Statement. «Kinder sollen erleben, dass sie in ihrer Persönlichkeit respektiert werden – und dass auch andere Menschen Respekt verdienen.»

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AfD-Protest gegen Dragqueens (Bild: Annette Riedl/dpa)

Auf dem Schlossplatz fand eine Gegendemo gegen den AfD-Auflauf statt, das Motto lautete «Berlin steht gegen die AfD – 100 Dragqueens für ein buntes Berlin». Dort kamen gut 200 Menschen und schwenkten silberne und goldene Fahnen, einige hatten Regenbogentücher dabei. Sie skandierten u.a.: «Ganz Berlin hasst die AfD».

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