++ Bürgermeister Krause sagt Ja ++ Gesetz gegen sexuelle Gewalt ++
Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer
Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ-News aus Deutschland ab dem 17. Juni.
++ Münchens Bürgermeister Dominik Krause heiratet ++
Der Grünen-Politiker und sein Lebensgefährte Sebastian Müller werden heiraten, berichtet die Münchner Abendzeitung. Im Urlaub habe Müller ihm den Antrag gemacht.
Die Männer sind seit 16 Jahren zusammen, sie lernten sich beim Tanzen kennen. Wann und wie die beiden heiraten, sei noch offen.
++ Gesetz soll Strukturen gegen sexuelle Gewalt verbessern ++
Die Bundesregierung will den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt und Ausbeutung verbessern und unterstützt Betroffene bei der Aufarbeitung des Erlebten. Durch regelmässige Lageberichte soll auch die Berichterstattung zum Ausmass dieser Gewalt verbessert werden. Sven Lehmann, Queer-Beauftragter der Bundesregierung begrüsst den beschlossenen Gesetzentwurf «besonders auch im Hinblick auf jugendliche LGBTIQ».
Die wenigen gesicherten Erkenntnisse zu den Erfahrungen von LGBTIQ-Jugendlichen mit sexualisierter Gewalt seien besorgniserregend. So weisen Studien darauf hin, dass die sexuelle Orientierung ein zentraler Risikofaktor für die Erfahrung körperlich sexualisierter Gewalt ist. Lesbische, schwule und bisexuelle Jugendliche hätten ein grösseres Risiko von körperlicher sexualisierter Gewalt betroffen zu sein. Viele LGBTIQ-Jugendliche geben an, in der Öffentlichkeit wegen der eigenen sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität sexuell belästigt oder beleidigt worden zu sein. Bei trans-weiblichen Jugendlichen sogar jede Zweite, so Lehmann.
++ Sorge vor Glaubenskonferenz in München ++
Schon Bürgermeisterin Dietl (SPD) hatte vor dem «geplanten Treffen verschiedener fundamental-christlicher LGBTIQ-feindlicher Akteure» gewarnt (MANNSCHAFT berichtete). Nun äussert sich auch der #OutInChurch-Vorstand besorgt: Denn bei der am Donnerstag beginnenden UNUM24-Konferenz stehe auch Bischof Timmerevers aus dem Bistum Dresden-Meißen auf der Sprecherliste. OutinChurch hat «begründeten Zweifel, dass die Veranstaltung frei von spirituell missbräuchlichen und queerfeindlichen Äusserungen und Praktiken stattfinden wird». Recherchen des Eulemagazins lieferten dazu hinreichend Belege. Es werde befürchtet, dass die Konferenz zu Übergriffen beim CSD führen könnte. «Wir fordern Bischof Timmerevers daher auf, seine Teilnahme an der Konferenz abzusagen oder aber explizit zu nutzen, um ein Zeichen gegen spirituellen Missbrauch, Hass und Diskriminierung zu setzen.»
Nun haben die Organisator*innen Dietl und die CSD-Initiator*innen zum Gespräch eingeladen. «Wir hätten uns gewünscht, es wäre schon im Vorfeld der öffentlichen Kritik zu einem Gespräch unter uns gekommen», hiess es in dem Brief. «Unser Glaubenstreffen zielt ja gerade darauf ab, Trennendes zu überwinden und auch sehr unterschiedliche Menschen miteinander zu verbinden und auch zu versöhnen.» (mit dpa)
++ Pop-up-Hochzeits-Festival in Berlin ++
Das Segensbüro Berlin lädt am 13. Juli zum Mal in die Neuköllner Genezarethkirche ein. Das Festival, das in diesem Jahr im Pride Month stattfindet, heisse queere Paare herzlich willkommen und setze ein Zeichen für Vielfalt. Susann Kachel, Pfarrerin im Segensbüro: «Wir zeigen, dass Kirche ein offener Raum für alle sein kann und ihre Verantwortung für ein buntes Miteinander in der Stadt wahrnimmt.»
Pop-Up-Hochzeiten bieten Paaren die Möglichkeit, ihre Liebe spontan und in Festival-Atmosphäre segnen zu lassen. Sie sind ideal für Paare, die eine unkomplizierte Alternative zur traditionellen kirchlichen Trauung suchen oder kein grosses Hochzeitsfest planen möchten. Die Hochzeiten finden von 11 bis 16 Uhr in der Genezarethkirche, im Hof unter einem Hochzeitsbaum oder unter einem Regenbogen auf der Wiese statt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Es werd lediglich ein Ausweisdokument benötigt. Für Anmeldungen und weitere Informationen: https://segensbuero-berlin.de/segenshochzeit-fuer-alle/
++ Verband der Kinderärzte in der Kritik ++
Die Deutsche Gesellschaft für Trans*- und Inter*geschlechtlichkeit (dgti) kritisiert den Europäischen Verband der Kinderärzte (EAP) wegen seiner Positionen zu trans Kindern und Jugendlichen. Der EAP «propagiert Verschwörungstheorien» und wolle Menschenrechte nicht für Kinder gelten lassen, wenn sie trans sind.
Hintergrund ist eine Stellungnahme des Verbands vom Februar. Der EAP hatte sich dafür ausgesprochen, Therapieansätze bei trans Kindern zu verzögern – sie also nicht etwa mit Pubertätsblockern zu behandeln. Ausserdem verbreite der Verband die These, dass soziale Medien Kinder häufiger trans machten.
++ Vertragsverlängerung für Münchner Opernchefs ++
Intendant Serge Dorny (62) und Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski (52) bleiben an der Spitze der Bayerischen Staatsoper. Dornys Vertrag wurde um weitere fünf Jahre bis 2031 verlängert, Jurowskis nur um zwei bis 2028, wie Kunstminister Blume (CSU) am Montag in München bekanntgab. Der kürzere Zeitraum sei Jurowskis Wunsch gewesen. Sieben, acht Jahre an einem Haus seien eine «optimale Periode – zumindest für einen Dirigenten», sagte Jurowski. Der Vertrag mit Ballettdirektor Laurent Hilaire (61) wurde – wie der von Dorny – ebenfalls um weitere fünf Jahre bis 2031 verlängert.
Zuvor hatte es monatelanges Rätselraten darüber gegeben, wie es an der Staatsoper weitergeht – und auch Streit im Landtag. Die Grünen hatten im April Klarheit über die künftige Leitung gefordert und in einem entsprechenden Antrag einen «Eiertanz um die Intendanz» kritisiert. (dpa)
Das könnte dich auch interessieren
USA
US-Republikaner: «Homo-Ehe muss wieder illegal sein»
Josh Schriver, Abgeordneter im Bundesstaat Michigan, kritisiert die Öffnung der Ehe durch den Obersten Gerichtshof und fordert deren Aufhebung.
Von Newsdesk Staff
News
Ehe für alle
International
Deutschland
Polizei Hamburg startet Kampagne gegen queerfeindliche Gewalt
Die neue Kampagne heisst «Wir l(i)eben bunt! Gemeinsam gegen Hass!». Damit soll auch das Vertrauen gegenüber der Polizei gestärkt werden.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
Premier League
Regenbogenbinde verweigert: Ipswich Town verteidigt Sam Morsy
Ipswich-Town-Kapitän Sam Morsy lehnt aus religiösen Gründen das Tragen der Regenbogen-Kapitänsbinde ab. Der Verein stellt sich hinter ihn und betont gleichzeitig das Engagement für Inklusion und Unterstützung der LGBTIQ-Community.
Von Newsdesk Staff
News
Sport
Österreich
Österreich: Verbot von «Konversionstherapien» durch die Hintertüre
Kurz vor der Bildung einer neuen Regierung hat das Gesundheitsministerium überraschend eine Stellungnahme über die Strafbarkeit von «Konversionstherapien» veröffentlicht.
Von Christian Höller
News
Aktivismus
Politik