Deutsche Kinemathek zeigt «Sammlung Lindenstraße»

Im Frühjahr 2020 wird die ARD-Soap nach 1758 Episoden eingestellt

Urgestein der Lindenstraße: Carsten Floeter (Georg Uecker)und sein HIV-positiver Adoptivsohn Felix (Oliver Moser) – (Foto: WDR)
Urgestein der Lindenstraße: Carsten Floeter (Georg Uecker)und sein HIV-positiver Adoptivsohn Felix (Oliver Moser) – (Foto: WDR)

Ob schwules Coming-out oder häusliche Gewalt, ob AIDS oder AfD: Seit 1985 erzählt die ARD-Dauerserie vom Auf und Ab des gesellschaftlichen und privaten Lebens. Neben zahlreichen Exponaten zeigt die Deutsche Kinemathek in Kooperation mit WDR und gff die neue «Sammlung Lindenstraße», für die 373 Folgen der Serie dauerhaft in den Bestand der Kinemathek übergehen. Die Eröffnung der Sammlung findet am 7. November statt.

Nach dem Vorbild der britischen Serie Coronation Street (ITV seit 1960) entwarf Hans W. Geißendörfer für das erste Programm der ARD den bundesrepublikanischen Mikrokosmos «Linden-, Ecke Kastanienstraße». Im kommenden Frühjahr ist es vorbei: Das Ende wurde bereits im vergangenen November bekannt gegeben (MANNSCHAFT berichtete).

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Erzählt und gesendet wird und wurde von Woche zu Woche, mit grösstmöglichem Realitätsbezug und im Einklang mit dem öffentlich-rechtlichen Bildungs- und Unterhaltungsauftrag. Im Frühjahr 2020 wird nun die Lindenstraße nach 1758 Episoden eingestellt. In Zusammenarbeit mit dem WDR und der Geißendörfer Film- und Fernsehproduktion hat die Deutsche Kinemathek eine umfangreiche Episoden-Auswahl kuratiert, die sichtbar macht, welche erzählerische Bedeutung und mediale Bindungskraft diese Familienserie über mehr als 30 Jahre hinweg ausgebildet hat.

Mutter Beimers Küche und Bademantel, das «Akropolis» und das «Café Bayer» – zahlreiche Requisiten, Kostüme und Kulissen der «Lindenstraße» werden nach dem Ende der Serie im März 2020 zu Ausstellungsstücken. Der WDR – als federführender Sender innerhalb der ARD – ist gemeinsam mit der Geißendörfer Film- und Fernsehproduktion KG (gff) dazu mit mehreren Museen im Gespräch. Alexander Bickel, Leiter des WDR-Programmbereichs Fernsehfilm, Kino und Serie: «Für uns ist es selbstverständlich, dass wir respektvoll mit dem Erbe der Lindenstraße umgehen. Daher freut es uns sehr, dass viele Kult-Stücke aus der Serie ein neues Zuhause finden werden.»

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Schon jetzt steht fest, dass beispielsweise die Küche von Helga Beimer und die Bushaltestelle Lindenstraße/Kastanienstraße ins Haus der Geschichte in Bonn wandern werden. Das Technik Museum Speyer, das seit 2012 eine Dauerausstellung zur «Lindenstraße» zeigt und bereits die Küche von Else Kling beherbergt, wird u.a. zusätzlich das Restaurant «Akropolis» und das «Café Bayer» in seine Sammlung aufnehmen.

Die Deutsche Kinemathek in Berlin wird diverse Dinge, darunter u.a. die Speisekarten des «Akropolis» sowie Helga Beimers und Anna Zieglers Bademäntel übernehmen. Neben den Exponaten zeigt die Deutsche Kinemathek in Kooperation mit WDR und gff die neue «Sammlung Lindenstraße», für die 373 Folgen der Serie dauerhaft in den Bestand der Kinemathek übergehen.

Die Eröffnung der Sammlung findet am 7. November um 19 Uhr mit öffentlichen Podiumsgesprächen statt, an denen u. a. Hana und Hans W. Geißendörfer sowie Schauspieler*innen wie Marie-Luise Marjan, Sybille Waury und Georg Uecker teilnehmen.

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