Der Nachwuchs von Godzilla ist trans
Für das Coming-out schiebt Godzilla die Zerstörung einer Stadt auf
Godzilla kann auch lieb sein. Das beweist die zerstörerische Riesenechse in einem neuen Clip, als sich sein Kind als trans outet.
Die 100-Meter grosse Echse hat eine trans Tochter. Die japanische Produktionsfirma Toho, die die Rechte und den Verleih der Godzilla-Franchise verwaltet, teilte den Kurzfilm der Filmemacherin Cressa Maeve Beer auf ihrem offiziellen Twitter-Konto.
Mit der neuen MANNSCHAFT durch den Sommer
Das zweiminütige Animationsvideo ist mit Stop-Motion-Technik kreiert und zeigt den Beginn eines vermeintlich normalen Tags im Leben von Godzilla. Die Riesenechse will in der Grossstadt wieder einmal für Chaos und Vernichtung sorgen und sagt ihrem Gegner – einem gehörnten Biest – den Kampf an. Doch der Nachwuchs von Godzilla sitzt in einer Ecke und bläst Trübsal.
Auch zuhause scheint es dem Kind nicht besser zu gehen. Es zieht sich in sein Zimmer zurück und schaut «Sailor Moon» im Fernsehen. Godzilla macht sich Sorgen um den Sprössling. Über eine Tasse Tee öffnet das Kind schliesslich sein Herz: Es identifiziert sich nicht als männlich, sondern als weiblich. Es ist trans. Godzilla ist kein Tier der grossen Worte – als Reaktion auf das Coming-out gibt es eine innige Umarmung.
Kurz darauf ist zu sehen, wie Godzilla sich im Internet schlau macht und eine Trans-Fahne strickt. Die Tochter strahlt. Nun kann der Kampf weitergehen. In der letzten Einstellung des Kurzfilms tritt Godzilla wieder gegen das gehörnte Biest an, doch dieses Mal steht die Tochter tatkräftig zur Seite – mit rosa Schleife am Kopf.
Erste schwule Hauptfigur in einem Animationsfilm von Pixar
Der Kurzfilm ist einer von vielen Stop-Motion-Animationen, in denen Beer das Monster Godzilla von einer «menschlichen» Seite in gewöhnlichen Alltagssituationen zeigt. Es versucht sich im Lockdown fit zu halten, macht Videocalls mit anderen Riesenechsen oder giesst die Pflanzen.
Wie Pink News schreibt, handelte es sich bei Godzilla ursprünglich um eine Riesenechse ohne binäres Geschlecht. 1954 wird das Monster im japanischen Originalfilm lediglich mit einem neutralen Pronomen bezeichnet. Zwei Jahre später machte die US-amerikanische Version ein «er» daraus und verlieh Godzilla den Übernamen «Der König der Monster». Diese Praxis zieht sich durch sämtliche 35 Godzilla-Filme, darunter drei Hollywood-Produktionen: In der japanischen Originalversion ist die Kreatur nicht-binär, in der englischen Fassung männlich.
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