Das Schwule Museum öffnet wieder!

Exakt zwei Monate nach der Corona-bedingten Schliessung geht es wieder los

Archivbild: Schwules Museum/Facebook
Archivbild: Schwules Museum/Facebook

Nach zwei Monaten öffnet das Schwule Museum (SMU) in Berlin Mitte Mai wieder. Die Lockerung für Museen gilt in der Hauptstadt ab 4. Mai.

Wie MANNSCHAFT auf Nachfrage erfuhr, öffnet das Schwule Museum am 13. Mai wieder seine Türen – exakt zwei Monate nach der Corona-bedingten Schliessung. Die geplanten Ausstellungen können nun stattfinden, Vernissagen zunächst aber noch nicht, wie Pressesprecher Daniel Sander betonte. Bibliothek und Archiv blieben weiter geschlossen, dasselbe gelte für das Café.

Transi Traum Shoes from Toni Transit (Foto: SMU)
Transi Traum Shoes from Toni Transit (Foto: SMU)

Das Team installiert gerade ein neues Ticketing-System, damit Eintrittskarten für bestimmte Zeitfenster vorab online gekauft werden können. Wer bar zahlen möchte, sollte seinen Besuch vorher telefonisch anmelden.

Wegen der Schliessung des Museums mussten etliche Ausstellungen verschoben werden, etwa die «100 Objekte». Darin will das Schwule Museum das Scheinwerferlicht auf die eigene Sammlung werfen. Nach dem Vorbild der Ausstellung «Weltgeschichte in 100 Objekten» am British Museum soll der Reichtum, die Vielfalt und die Faszination der SMU-Sammlung in 100 ausgewählten Objekten greifbar gemacht werden – stellvertretend für 1,5 Millionen Archivalien. Von Fotografien bis zu Travestiekostümen, von Dokumenten bis zu Gemälden, von Büchern aus dem Jahr 1629 bis zu Installationen aus der Gegenwart.

Teddy-Gala at SO36 (Nihad Nino Pušija)
Teddy-Gala at SO36 (Nihad Nino Pušija)

«In den vergangenen Jahren gab es im Schwulen Museum eine dramatische Entwicklung hin zu einem vielfältigeren Programm», erklärt SMU-Sammlungsleiter Peter Rehberg, der die Ausstellung zusammen mit Ben Miller kuratiert hat. «In diesem Jahr überlegen wir, wie sich diese Interventionen auf das Archiv ausgewirkt haben und auswirken werden. Wie wird eine traditionell sehr schwule Sammlung zu einer queeren Sammlung? Wie würdigen wir ihre grosse Bedeutung für die Community und werfen gleichzeitig einen kritischen Blick auf künftige Perspektiven?»

Auch die Ausstellung «Queens» könne nun nachgeholt werden. Darin gewährt der Fotograf Nihad Nino Pušija einen einzigartigen Blick in das queere, (post-)migrantische Nachtleben im Berlin der 1990er Jahre.

Tickets kann man ab sofort online buchen: www.schwulesmuseum.de/besuch – oder per Telefon oder Mail reservieren: Ticket-Hotline: (030) 695 992 62 (montags, mittwochs, freitags: 15-18 Uhr), Anfragen per E-Mail: [email protected]

Vor zehn Tagen wurde am Museum eine Scheibe zerstört. Offenbar mit massiver Gewalteinwirkung wurde auf das Fenster eingeschlagen, möglicherweise mit einem Stein. Eine Tatwaffe oder Werkzeuge wurden nicht gefunden. Das Schwule Museum hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet (MANNSCHAFT berichtete)

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