Darum ist Grindr im olympischen Dorf blockiert

Nach den Anti-Sex-Betten nun die Dating-App-Blockade

Ein Journalist hatte Grindr 2016 genutzt, um ungeoutete Olympia-Athleten aufzuspüren. (Bild: Jaroslav Nov·k/TASR/dpa, Shutterstock)
Ein Journalist hatte Grindr 2016 genutzt, um ungeoutete Olympia-Athleten aufzuspüren. (Bild: Jaroslav Nov·k/TASR/dpa, Shutterstock)

Sportler*innen haben im olympischen Dorf keinen Zugriff auf die Dating-App Grindr. Dahinter steckt ein trauriger Grund.

Grindr zeigt im olympischen Dorf keine anderen Profile an. Die App verkündet: «No profiles available» (keine Profile verfügbar). Wer hier nach Dates sucht, muss das auf die gute alte Art machen – offline.

Doch warum gerade Grindr? Die App richtet sich speziell an die LGBTIQ-Community. Ist die Blockade diskriminierend gemeint? Nein, sagt das Organisationskomitee der Pariser Spiele dem Medium Daily Mail. Sie seien für die Blockade nicht verantwortlich, sondern die Urheber*innen der App.

Es ist nicht das erste Mal, dass Grindr während der Olympischen Spiele blockiert wird. Grund dafür sind mehrere Outings bei den Spielen 2016 in Rio. Damals konnten die Sportler*innen Grindr ganz normal im olympischen Dorf nutzen – und taten das auch. Daraufhin veröffentlichte das Portal The Daily Beast einen Artikel mit dem Titel «Ich hatte drei Grindr-Dates in einer Stunde im olympischen Dorf» – und outete dadurch mehrere Athlet*innen. Die Person nannte zwar keine Namen, doch gab die Profilbeschreibungen an, genauso Grösse, Gewicht und Nationalität der Sportler*innen.

Schon das ist schockierend. Doch für die Sportler*innen spitzte sich die Situation weiter zu. Einige kamen aus LGBTIQ-feindlichen Ländern. Damit sowas nicht noch einmal passiert, zeigt Grindr im olympischen Dorf keine Profile mehr an. Die Grindr-Blockade dient also dem Schutz der queeren Athlet*innen.

Laut Grindr-Statistik war Henry Cavill für Nutzer*innen der Dating-App 2023 der «Hottest Man of the Year» (MANNSCHAFT berichtete).

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