Mit coolen Plakaten für Selbstbestimmungsrecht von trans Personen
Zum 50. Jahrestag von Stonewall starten TfD, BVT*, dgti und LSVD gemeinsame Kampagne
Zum 50. Jahrestag von Stonewall starten die Bundesvereinigung Trans* e.V. (BVT*), die Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V. (dgti) und der LSVD auf Initiative von Travestie für Deutschland eine gemeinsame Plakataktion. Man wolle damit der Forderung Nachdruck verleihen nach einem Selbstbestimmungsgesetz ohne Wenn und Aber.
Mit dem vor wenigen Wochen vorgelegten Referentenentwurf ignoriere die Bundesregierung Grundlagen politischer Partizipation, wissenschaftliche Erkenntnisse und gesellschaftliche Tatsachen, so die Kritik. «Es gibt eine geschlechtliche Vielfalt jenseits herkömmlicher Geschlechtsvorstellungen. Diese Menschen haben das Recht auf einen selbstbestimmten Geschlechtseintrag, wie in der Europaratsresolution 2048 gefordert, durch Artikel 8 der Europäischen Menschenrechtskonvention geschützt und vom UN-Sozialpakt angemahnt.»
Deutschland gehöre zu den stärksten Wirtschaftsnationen und geniesse weltweit Ansehen wegen seiner gesellschaftlichen Standards. Bei der rechtlichen Anerkennung von trans* Personen werde die Bundesregierung diesen Standards nicht gerecht, so die Kritik. Andere Staaten haben es vorgemacht: Malta, Portugal, Irland, Dänemark, Norwegen, Schweden, Argentinien und Kolumbien – kürzlich auch Island. Dort sind Personenstandsänderungen auf Grundlage einer Selbsterklärung möglich.
Selbstbestimmte Personenstands- und Vornamensänderungen gefordert Für Deutschland sei es höchste Zeit nachzuziehen. «Wir fordern die Bundesregierung auf, unverzüglich das Transsexuellengesetz aufzuheben und unter Beteiligung von Selbstvertretungen eine Regelung für diskriminierungsfreie und selbstbestimmte Personenstands- und Vornamensänderungen in Kraft zu setzen.»
«Im Jahr 2019 muss es ausreichen, dass ich zum Standesamt gehe und meinen Namen ändere», erklärte Tessa Ganserer jüngst gegenüber der Bunten, die erste trans Abgeordnete in einem deutschen Landtag, in Bayern nämlich. «Wir leben ja nicht mehr im Mittelalter, wo der Gutsherr Hochzeiten genehmigt. Selbst mein 88-jähriger Vater kapiert das.»
Man wollle mit dieser Plakataktion ganz ausdrücklich an die Aktivist*innen von Stonewall erinnern, heisst es in einer Pressemitteilung. «Am Aufstand gegen Repressionen und Diskriminierung vor 50 Jahren waren massgeblich trans* Personen beteiligt. Ihr Vermächtnis ist für uns Motivation, weiter zu kämpfen gegen staatliche Bevormundung, Ausgrenzung und Psychopathologisierung und für geschlechtliche Selbstbestimmung und Gleichberechtigung.»
Auch die Lego Pride feiert 50 Jahre Stonewall
Derweil steht das Gesetz für inter Menschen in der Kritik: Anlass sind Angaben des Bundesinnenministeriums, dass es viele Anträge von trans Menschen auf einen Wechsel des Personenstandes gebe. Das Ministerium hatte zuvor die Standesämter davor gewarnt, falsche Bescheinigungen auszufüllen.
Das könnte dich auch interessieren
Buch
Gazelle und Gialu: Hass im Netz blockieren und ignorieren
Als TIN-Personen sind die Influencer*innen Gazelle und Gialu im Netz immer wieder Hass und Diskriminierung ausgesetzt. Sie haben Wege gefunden, damit umzugehen.
Queerfeindlichkeit
TIN
Queerfeindlichkeit
Österreich bekommt nationalen Aktionsplan gegen Hate Crime
Nach den Polizeirazzien gegen ein rechtes schwulenfeindliches Hate-Crime-Netzwerk hat der Nationalrat in Wien einen bundesweiten Richtungswechsel im Kampf gegen Hass und Diskriminierung beschlossen.
Von Newsdesk Staff
News
Österreich
Deutschland
++ Mpox-Fälle in Berlin nehmen zu ++ Köln bekommt neue queere Party ++
Kurz, knapp, queer – die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland.
Von Newsdesk Staff
Musik
News
HIV, Aids & STI
USA
Kampf gegen Diversity: Jetzt sind Unis und Medien dran
Seit Donald Trump wieder im Amt ist, richtet sich seine Politik gegen Minderheiten. Nicht nur gegen trans Personen u.a. im Militär. Auch Diversity in Unis und Medien will die Regierung nun den Garaus machen
Von Newsdesk/©DPA
Bildung
Queerfeindlichkeit
News